Um eins vorwegzusagen: Unser Ziel ist an jedem Spieltag die lautstarke Unterstützung unseres Vereins im Stadion. Eine Entscheidung, dem Stadion fernzubleiben, treffen wir daher nie leichtfertig. Doch dieses Mal gab es etwas, das uns wichtiger war als ein einzelner Spielbesuch: die Solidarität untereinander und das entschiedene Einstehen für die Freiheit von Fußballfans. Eine Freiheit, die kontinuierlich eingeschränkt wird und ohne die eine lebendige Fankultur unmöglich wird.
Doch was war eigentlich geschehen?
Was ein Aufenthalt auf dem Weihnachtsmarkt werden sollte, endete für viele SC-Fans mit Betretungsverboten für die Innenstadt und den Stadionbereich. Ein Besuch des Heimspiels wurde für sie so unmöglich. Eine Gruppe SC-Fans wurde von der Polizei auf dem Weg durch die Stadt festgesetzt. Grund dafür war wohl, dass sich auch die Gladbach-Fans auf dem Weg in die Innenstadt befanden. Um sich in ihrer Bewegungsfreiheit nicht einschränken zu lassen, suchten einige Fans einen anderen Weg, wurden jedoch erneut von der Polizei gestellt.
Dass die Polizei daraus einen Angriffsversuch konstruiert, um ihre Maßnahmen zu rechtfertigen, ist nicht verwunderlich, entspricht jedoch schlicht nicht der Wahrheit. Dennoch erteilte die Polizei allen SC-Fans vor Ort nicht nur ein Betretungsverbot für die Innenstadt, sondern auch für den Stadionbereich.
Die bloße räumliche Nähe zweier Fangruppen, die durch Polizei und etliche Meter voneinander getrennt waren, darf nicht ausreichen, um im Anschluss zahlreiche Personen einer polizeilichen Maßnahme zu unterziehen und anschließend mit einem Betretungsverbot zu belegen.
Die Freiburger Polizei reiht sich mit ihrem Verhalten in ein bekanntes Muster gegenüber organisierten Fußballfans in Deutschland ein: Gewaltszenarien konstruieren, Maßnahmenkataloge ausschöpfen, Fans nach Hause schicken.
Spätestens mit dem Inkrafttreten des neuen Polizeigesetzes waren und sind solche Einsätze keine Überraschung.
Wir nehmen solche willkürlichen und unverhältnismäßigen Kollektivstrafen nicht hin.
Daher haben wir uns solidarisch mit den Betroffenen gezeigt und sind dem Stadion ebenfalls ferngeblieben. So schwer uns diese Entscheidung auch fiel, in dieser Situation war es für uns nicht möglich zum Alltag überzugehen.
Wir bedanken uns bei allen Fans und Fanclubs für die Solidarität und das entgegengebrachte Verständnis.
Corrillo Ultras