MV 2025: Sieht so Zukunft aus?

08/10/2025

Die diesjährige MV steht vor der Tür. Ohne Frage einer der wichtigsten Termine des Jahres im Sport-Club-Kalender. Nachdem die letztjährige MV außerordentlich turbulent über die Bühne ging, steht auch dieses Jahr nicht nur das Standardprogramm auf der Tagesordnung. Nach einem langen Dialogprozess – in dem auch wir beteiligt waren – soll die Gremienstruktur angepasst und ein Vereinsrat gewählt werden.
Dass das Präsidentschaftsamt und der Ehrenrat durch einen Vereinsrat ersetzt werden, halten wir für eine wichtige Verbesserung gegenüber dem Status Quo. Trotzdem müssen wir über einige Punkte sprechen, weshalb wir uns hiermit vor der MV zu Wort melden.

Mit dem Ziel, mehr Beteiligung beim Sport-Club und mehr Vielfalt in den Gremien zu ermöglichen, haben wir am Dialogprozess teilgenommen und in der Hoffnung auf gute Wahlvorschläge auch den ein oder anderen Kompromiss geschluckt. Insgesamt zeigt sich jedoch, dass der Wille zur Veränderung im Verein stark begrenzt ist:

  • Der Ehrenrat wird in den Vereinsrat übernommen:
    Damit wird die Chance verpasst, im neuen Vereinsrat mit echter Aufbruchstimmung die neuen Aufgaben anzugehen. Viele Mitglieder haben sich bei der Diskussionsveranstaltung im Juni dafür ausgesprochen, dass der komplette Vereinsrat neu gewählt werden soll – doch dieser Wunsch verhallte im Nichts. 
    Auch sind wir überrascht, dass alle Mitglieder den Weg in den Vereinsrat, mit deutlich mehr Verantwortung und Aufgaben, mitgehen wollen. So haben wir aus dem Ehrenrat doch in der laufenden Amtszeit keine ernsthaften Impulse für das Vereinsleben wahrgenommen.
  • Die Wahl ist schon gefallen:
    Da der Aufsichtsrat satzungsgemäß nur so viele Kandidierende vorschlägt, wie auch gewählt werden können (4), haben wir Mitglieder auf der MV keine ernsthafte Wahl.
    Es gibt ohne Zweifel gute Gründe, für Ruhe und Stabilität im Verein zu sorgen. Wenn man sich anschaut, was regelmäßig bei anderen Vereinen los ist, wenn sich Hinz und Kunz, teilweise mit teuer finanzierten Kampagnen, bewerben, wird immer wieder deutlich, wie gut es ist, bei uns keine entsprechenden Verhältnisse vorzufinden.
    Trotzdem kann die Alternative nicht sein, dass aus einer Vielzahl geeigneter Bewerbungen letztendlich der Aufsichtsrat die Entscheidung trifft und wir Mitglieder dies nur noch abnicken können. Für den Vereinsrat braucht es zukünftig eine echte Wahl. Wir sind überzeugt, dass sich dies auch die Mehrheit der SC- Mitgliedschaft wünscht und diese gleichzeitig weiß, Zustände wie in anderen Vereinen zu verhindern.
  • Die Wahlvorschläge werfen Fragen auf:
    So schön es ist, dass es ein richtiges Bewerbungsverfahren gab, so schwer wiegt natürlich der vorherige Punkt der fehlenden echten Wahl. Was wäre, wenn sich der Aufsichtsrat für andere Wahlvorschläge entschieden hätte? 
    Davon abgesehen stellen wir uns mit Blick auf die Wahlvorschläge vor allem folgende Fragen:
    • Warum schreiben wir in die Satzung, dass Kandidierende mindestens fünf Jahre Vereinsmitglied sein sollen, wenn wir uns mit dem Vorschlag von Lea Ehinger dann direkt darüber hinwegsetzen? Ist es nur Zufall, dass sie ausgerechnet beim SC-Justiziar, der auch Wahlleiter auf den MVs ist, angestellt ist?
    • Und ganz entscheidend: Wie möchten wir mit dem Vereinsrat einen Aufbruch erzeugen und mehr Beteiligung ermöglichen, wenn Marc Schmid als Vorsitzender seit vielen Jahren in den Gremien und Strukturen des Sport-Clubs zu Hause ist und wir bisher keinerlei Impulse in diese Richtung vernommen haben?

Es gibt für die Zukunft also noch einiges zu tun. Jetzt gilt es, bei der Mitgliederversammlung den Auftakt zu machen. Nutzt die Möglichkeit der Aussprache, um Kritikpunkte vorzubringen und Fragen zu stellen. Lasst uns den eingetragenen Verein gemeinsam mit Leben füllen.

An dieser Stelle verweisen wir für weitere Einschätzungen auch auf die Information der Mitgliederinitiative.