Gemeinsam gegen sexualisierte Gewalt – beim Fußball und anderswo!

02/10/2022

Sexualisierte Gewalt im Kontext Fußball

Seit dem Pokalfinale kam es bei Heim- und Auswärtsspielen des Sport-Club in verschiedenen Bereichen des Stadions zu mindestens sechs Vorfällen sexualisierter Gewalt, von denen wir Kenntnis erlangt haben. Dabei handelt es sich nicht um Einzelfälle und dies dürfte nur ein Bruchteil dessen sein, was vor allem Frauen Spieltag für Spieltag im Stadion und drumherum erleben müssen. Das ist unerträglich.

Was ist sexualisierte Gewalt?

Zu sexualisierter Gewalt zählen etwa verbale Übergriffe oder Gesten, zum Beispiel unerwünschte Berührungen oder körperliche Annäherungen, anzügliche Äußerungen über das Aussehen, Reduzieren auf Geschlecht und sexuelle Attraktivität, anhaltendes Anstarren oder Hinterherpfeifen, das Zeigen pornografischer Inhalte, aber auch Entblößen, versuchte oder erfolgte Penetration, bis hin zu Vergewaltigung.

Was können wir machen?

Keine Arschlöcher sein! Das geht vor allem an die Männer: Lasst eure Finger bei euch und haltet eure Schnauze! Aber das reicht nicht: Wir alle müssen ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass sexualisierte Gewalt am Spieltag ein Problem ist und gemeinsam daran arbeiten. Wenn ihr Übergriffe beobachtet, solidarisiert euch mit den Betroffenen, bietet eure Hilfe an oder holt euch Unterstützung bei umstehenden Fans oder dem Ordnungsdienst.

Von den Verantwortlichen beim Sport-Club Freiburg e.V. erwarten wir, dass sie dieses Problem endlich ernst nehmen und anerkennen. Sie müssen umgehend ein lokales Handlungskonzept ausarbeiten. Bereits vor Jahren wurde ein auf den Sport-Club Freiburg e.V. abgestimmtes Konzept zur Prävention und Intervention öffentlich vorgestellt. Passiert ist seitdem nichts.
Der Verein muss ein Netzwerk zum Umgang mit sexualisierter Gewalt aufbauen und Mitarbeiter:innen und Fans für das Thema sensibilisieren. Es braucht ein funktionierendes Beschwerdemanagement, für das geschulte Ansprechpartner:innen  mit einem Rückzugsraum am Spieltag unerlässlich sind.

Falls ihr betroffen seid und Unterstützung braucht, könnt ihr euch beispielsweise an die Beratungsstelle Frauenhorizonte [0761/2858585] wenden.