Und schon wieder: Nein zu Investoren in der DFL!

18/02/2024

Liebe Sport-Club Fans,

Protest kann ganz schön nerven. Auch wir würden am liebsten ungestört 90 Minuten unsere Mannschaft auf dem Rasen kicken sehen und sie von den Rängen zum Sieg schreien. Doch leider geht es im deutschen Fußball aktuell um viel mehr als nur um ein ungestörtes Fußballvergnügen an einem durchschnittlichen Sonntag.

Alle Kritikpunkte an der geplanten Investorenbeteiligung haben wir die letzten Wochen vielfach aufgeschrieben:

  • CVC als Private-Equity-Investor, der nur eine Logik kennt: Wachstum um jeden Preis
  • mögliche Gelder aus Saudi-Arabien, die in den deutschen Fußball fließen
  • Interessenkonflikte bei CVC und innerhalb von Vereinen (Grüße nach Schalke)
  • der Wunsch der DFL, die Auslandsvermarktung stark auszubauen und das Geld weiterhin sehr ungleich zu verteilen (nur drei Prozent gehen bspw. an die zweite Liga, der Rest zum Großteil an die „Top-Clubs“)
  • die fehlende Beteiligung von Vereinsmitgliedern in den Entscheidungsprozessen vor Ort
  • und vieles mehr…

Das könnt ihr alles in den anderen Stellungnahmen hier auf unserer Website nachlesen!

Doch längst geht es nicht mehr nur um die Beteiligung eines Investors und unsere inhaltliche Ablehnung der Pläne. Bei der Abstimmung im Dezember ist die Mehrheit offensichtlich nur durch einen Bruch der 50+1-Regel in Hannover zustande gekommen. Während die DFL 50+1 als „Rote Linie“ ausruft, tritt sie die Regel selbst mit Füßen. Bei einer so grundlegenden Entscheidung wie der Beteiligung eines Investors über 20 Jahre, darf es keine Zweifel an der demokratischen Entscheidung geben.

Wenn wir akzeptieren, dass 50+1 offensichtlich gebrochen wird, ist die Regel das Papier nicht wert, auf dem sie steht. Dann läuft der Fußball Gefahr zum Spielball von reichen Einzelpersonen, Unternehmen oder Staaten zu werden. Dies gilt es mit aller Kraft zu verhindern. Die ersten Vereine haben das erkannt und setzen sich für eine erneute und dieses Mal transparente Abstimmung ein, doch andere Teile der DFL versuchen die Proteste immer noch auszusitzen.

Wir haben daher auch dieses Wochenende wieder gegen die Beteiligung eines Investors und die unsäglichen Vorgänge rund um die Abstimmung protestiert. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass dieser Protest für die DFL schmerzhaft sein muss, um ernst genommen zu werden.

Dabei ist es selbstverständlich niemals unsere Absicht in spielentscheidende Situationen einzugreifen. Diese lassen sich jedoch manchmal genauso wenig vorhersehen wie der Zeitpunkt, ab dem der Schiedsrichter das Spiel tatsächlich unterbricht.

Lasst uns auch die nächsten Spiele gemeinsam lautstark zeigen, dass wir einen Bruch der 50+1-Regel nicht akzeptieren, damit wir alle bald wieder einfach 90 Minuten den Sport-Club nach vorne schreien können.

Nein zu Investoren in der DFL! Fußball den Fans!