Archiv der Kategorie: Polizeiberichte

Polizeibericht 23.04.2022 zur Begegnung SC Freiburg vs. Borussia Mönchengladbach

28/04/2022

Alles beim Alten – Polizei sucht weiterhin Konfrontation

Nach Ende der Partie SC Freiburg gegen Borussia Mönchengladbach verließen mehrere Gruppen aus der aktiven Freiburger Fanszene gemeinsam das Stadion über den Stadtteil Mooswald in Richtung Flückigersee. Dabei wurde die Gruppe von Fans bereits ab dem Stadionvorplatz von sechs Zivilpolizisten begleitet. Zu diesen gesellten sich ohne ersichtlichen Grund oder vorherige Vorkommnisse ab der Elsässerstraße zudem Beamte einer Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (kurz BFE) inklusive ihrer Fahrzeuge.

Auf Höhe des Biergartens im Seepark wurde von einem der Gruppenführer der BFE lautstark und provozierend in die Runde gefragt, wo die Gruppe denn hinwolle, da man (Anmerkung: die Polizei) keinen Bock habe, den ganzen Tag hinter der Gruppe her zu laufen.

Sekunden später stürmten ohne Vorwarnung und mit grober Gewalt andere Beamte der BFE in die Gruppe der Fans, um eine Person von ihr zu separieren. Dabei rannten zusätzlich einzelne Beamte ohne erkennbares Ziel schlagend und tretend durch die Gruppe. Fans, die ihnen im Weg standen, wurden zum Teil tätlich angegangen.

Schwere Verletzungen billigend in Kauf genommen

Im entstandenen Tumult wurde einer zweiten Person von einem Polizisten unvermittelt ins Gesicht geschlagen und diese daraufhin von weiteren, hinzugeeilten Polizisten zu Boden gebracht. Dabei wurde der Person von den Polizisten ihre Jacke über den Kopf gezogen. Die Person war dadurch nicht nur in ihrer Mobilität eingeschränkt, sondern konnte durch die über den Kopf gezogenen und auf das Gesicht drückende Jacke kaum Luft bekommen. Trotzdem versuchten minutenlang mehrere Polizisten der auf dem Bauch liegenden Person die Arme hinter den Rücken zu drehen. Dabei wurde der Person mehrfach auf die Wirbelsäule und den Brustkorb geschlagen, zudem knieten die Polizisten zeitweise auch auf ihrem Nacken und Rücken.

Hinweise von umstehenden Fans, dass die Person keine Luft bekomme, wurden von den Beamten ignoriert und unter anderem auch von Seiten eines Polizisten mit der Aussage „Das ist mir scheißegal!“ höhnisch kommentiert.

Im weiteren Verlauf der unübersichtlichen Situation wurde zudem eine dritte Person von den Polizisten gewaltsam zu Boden gebracht und dort fixiert. Die Beamten der BFE gingen dabei so grob fahrlässig vor, dass sie der Person einen Bänderriss am Fuß zufügten. Grund für dieses Vorgehen war, wie sich später herausstellen sollte, der Vorwurf einer Beleidigung, welche während des vorangegangenen Vorgehens der BFE geäußert worden sein soll.

Das alles für was?

Alle drei in Gewahrsam genommenen Personen wurden anschließend an den Einsatzwagen der Polizei einer sehr langen Personenkontrolle unterzogen.

Dort sollte sich herausstellen, dass die Person, welche als erstes von der Gruppe separiert wurde, aufgrund vorangegangener Vorkommnisse im Stadion Ziel der Beamten war. Die Polizei, in Person eines uns namentlich bekannten Szenekundigen Beamten, musste jedoch im Nachgang feststellen, dass es sich gar nicht um die gesuchte Person handelte.

Festzuhalten bleibt somit, dass Fans wegen einer einfachen Personenkontrolle nicht nur über eine weite Wegstrecke von zahlreichen Zivilbeamten und der BFE verfolgt wurden, sondern die Polizei auch gewillt war, die Personenkontrolle rücksichtslos und unter Inkaufnahme schwerverletzter Unbeteiligter durchzuführen.

Anstatt die fast zweijährige Fußballpause zu nutzen und ihr eigenes unverhältnismäßiges, unverantwortliches und gewaltsames Vorgehen gegenüber Fußballfans in den letzten Jahren zu hinterfragen, zeigen die Ereignisse von Samstag erneut, dass von Seiten der Polizei in Freiburg keinerlei Interesse besteht, ihr Verhalten auch nur ansatzweise zu ändern.

Polizeibericht 18.12.2019 zur Begegnung SC Freiburg vs. Bayern München

21/12/2019

Mit Schlagstock für die AfD 

Nach Ende der Partie SC Freiburg gegen Bayern München verließ unsere Gruppe gemeinsam das Dreisamstadion in Richtung Dreisamuferweg. Ohne Vorwarnung und aus der Dunkelheit kommend stürmte eine Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (kurz BFE) aggressiv in die wartenden Fans hinein, um einen Fan von der Gruppe zu separieren. Gleichzeitig wurden die restlichen Fans von etlichen Einsatzkräften der Bereitschaftspolizei eingekesselt. Teile der Polizisten hatten dabei ihre Schlagstöcke gezückt und im Ansatz zum Schlag gehalten, in mindestens einem Fall wurde auch gegen einen Fan mit diesem ausgeholt. Obwohl sich alle Fans zu keiner Zeit aggressiv verhalten hatten, versuchte die Polizei erfolglos die Situation zu eskalieren. 

Der in Gewahrsam genommene Fan wurde nachfolgend von der BFE über die Osttribüne in Richtung Stadionwache wie ein Schwerverbrecher abgeführt. Ein weiterer Fan, welcher die Ingewahrsamnahme und das Abführen gefilmt hatte, wurde gleichzeitig von anderen Mitgliedern der BFE aufgegriffen und ebenfalls abgeführt.

Auf der Stadionwache wurde dem betroffenen Fan berichtet, dass er der Beleidigung verdächtigt werde – womit es sich um das Zeigen eines Spruchbandes gegen den rechtsextremen Stadtrat Mandic handelt. Da nach Sicht der Freiburger Polizei für die Ermittlungen wegen einer Beleidigung eine einfache Personalienaufnahme nicht auszureichen scheint, musste er sich dem gleichen Prozedere unterziehen, wie bereits vor knapp drei Monaten ein minderjähriger Fan im gleichen Fall: Eine Körperkontrolle mit Griff und Blick in den Genitalbereich und dem Filzen sämtlicher persönlicher Gegenstände.

Der filmende Fan wurde in der Zwischenzeit in einer anderen Zelle ebenfalls durchsucht und durfte dabei unter anderem minutenlang barfuß auf dem kalten Zellenboden stehen. Er wurde von den Polizisten der BFE gezwungen, sein Mobiltelefon zu entsperren und das Videomaterial vor zwei anwesenden Polizisten zu löschen. Anschließend wurde ihm ohne weitere Begründung sein Mobiltelefon abgenommen und dieses in einen anderen Raum gebracht. Was mit dem Mobiltelefon bis zur Aushändigung an den Fan in der Zwischenzeit passiert ist, kann nur die Freiburger Polizei beantworten. Rechtsstaat? Fehlanzeige!

Polizei macht sich zum Handlanger von rechtsradikalem AFD-Stadtrat

Zum wiederholten Male geht die Polizei wegen vermeintlicher Beleidigung maßlos gegen SC-Fans vor.

Wir verurteilen das eskalative Verhalten der Freiburger Polizei unter der Führung von Gabriel Winterer aufs Schärfste. Die Einsatztaktik ist nicht nur in Bezug auf die Vorwürfe gegen die betroffenen Fans vollkommen überzogen, sie ist zudem auf reine Eskalation ausgelegt. Man stürmt nicht mit gezücktem Schlagstock im Dunklen in eine wartende Gruppe von friedlichen Fans. Auch sollte niemand wegen des Vorwurfs einen Nazi „beleidigt“ zu haben im Anschluss so erniedrigend behandelt werden. Verlässt hier die Freiburger Polizei ihre politische Neutralität? 

Kein zufälliger Zeitpunkt 

Zusätzlich hinterfragen wir den Zeitpunkt der Maßnahme. Seit dem Vorfall sind bereits etliche Heimspiele verstrichen bei denen der betroffene Fan im Dreisamstadion anwesend war. Es ist sicherlich kein Zufall, dass der Zugriff erst Monate später bei genau dem Spiel passiert, bei dem sich vor Anpfiff hunderte Fans auf der Nordtribüne gegen das eskalative und unverhältnismäßige Verhalten der Freiburger Polizei positionieren.

Politik verurteilt Freiburger Polizei und fordert baldige Einstellung der Ermittlungen 

Die Fraktion EINE STADT FÜR ALLE erklärt sich am 20.12. „solidarisch mit dem Protest aus den Reihen der SC-Fans“ und fordert eine baldige Einstellung der Ermittlungen.

Es ist zwingend notwendig und an der Zeit, dass sich auch politische Verantwortliche einschalten und die Freiburger Polizei für ihr Fehlverhalten rügen.

Absurditäten bei Stuttgarter Polizei reißen nicht ab: Freiburg Fan nach Strafbefehl freigesprochen

29/11/2019

Vergangene Woche wurde am Stuttgarter Amtsgericht eine mutmaßliche Beleidigung eines Freiburg Fans gegen Polizeibeamte verhandelt. Die Beleidigung soll sich während der Einkesselung von ca. 1000 Freiburg Fans beim Auswärtsspiel in Stuttgart am 03.02.19 zugetragen haben. Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht waren sich der Sache so sicher, dass sie statt gründlicher Ermittlungen auf ein verkürztes Verfahren setzten und am 02.07.19 einen Strafbefehl zustellten: Verurteilung zu 20 Tagessätzen wegen Beleidigung. Über das Strafmaß könnte an anderer Stelle gestritten werden – in diesem Fall ist das Absurde: Die Angeklagte war beim Spiel gar nicht zugegen.

03/02/2019 – Unverantwortliche und gefährliche Polizeiaktion in Stuttgart

Wie kann es zu so einer Verwechslung kommen? Die Polizei filmt die Fans während der Einkesselung. Dabei stellt sie dann entweder während der Kesselung oder im Nachhinein anhand der Video- und Tonaufnahmen eine Beleidigung fest. Statt – denn auch das wäre eine Option – diese mutmaßliche Beleidigung in den Gesamtkontext einer durch die Polizei hergestellte Krisensituation einzuordnen, nimmt die Polizei ihr Recht wahr, gegen diese Beleidigung zu ermitteln. Dabei umkreist sie den beleidigenden Fan auf ihrem Videomaterial, exportiert ein Standbild und identifiziert den Fan entweder selbst oder bittet die örtlichen szenekundigen Beamt*innen um Identifizierung.

In diesem Fall steckt weitere Brisanz: Bei der Angeklagten handelte es sich um eine der wenigen Frauen, die in der Freiburger Ultraszene aktiv sind. Warum es auch unter Mitarbeit der szenekundigen Beamt*innen aus Freiburg nicht gelang, in dieser zahlenmäßig sehr viel kleineren Gruppe weiblicher aktiver Fußballfans eine Verwechslung auszuschließen, bleibt für uns schleierhaft. Es drängt sich der Verdacht auf, dass in diesem Fall die Verbindung der Kriterien „Geschlecht“ und „Ultragruppe“ für die Freiburger Polizei ausreichten, um verdächtig zu sein und dann beschuldigt zu werden. Wir möchten hier die steile These aufstellen, dass sogar Menschen, die sich nicht in der aktiven Fanszene verorten, zu einer Beleidigung fähig sein können und dass selbst Frauen – wir schlagen hier beispielsweise aufgrund des technischen Fortschritts den visuellen Abgleich der Haarfarbe vor – anhand weiterer Kriterien als ihres Geschlechts identifiziert werden könnten. Die Betroffene hat rote Haare, die gesucht Person dunkelbraune.

Selbst die Aussage der Betroffenen nach Erhalt des Strafbefehls, dass Sie bei der Partie nicht zugegen war und hierfür auch Zeugen habe, änderte an der Entscheidung, sie zu verurteilen, nichts. Der Betroffenen bliebt keine andere Wahl, als sich anwaltlich vertreten zu lassen und gegen den Strafbefehl vorzugehen. Für die Betroffene bedeuteten die 5 Monate Wartezeit bis zur Gerichtsverhandlung, die Absprachen mit ihrem Anwalt und die Erschütterung über die fatalen Ermittlungsmethoden eine erhebliche emotionale Belastung. Dabei war dann während der Verhandlung alles ganz „einfach“: Die Betroffene konnte auf dem Video- und Bildmaterial nicht identifiziert werden, ihre durchgehende Anwesenheit in Freiburg während des Auswärtsspiels wurde glaubhaft bezeugt und die Gerichtsentscheidung stand schnell fest. Freispruch.

Dass von allen drei Instanzen – ermittelnde Polizei, Staatsanwaltschaft und Amtsgericht – bei der Entscheidung auf Strafbefehl so fahrlässig vorgegangen wurde, verurteilen wir aufs Schärfste. Durch ein solches Vorgehen wird das Vertrauen in den Rechtsstaat massiv erschüttert. Die einzige für uns plausible Erklärung liegt darin, dass mit diesem Vorgehen der Versuch unternommen wurde, den umstrittenen Polizeieinsatz im Nachhinein weiter zu rechtfertigen, dabei schnell zu „Ergebnissen“ zu kommen und eine Mitverantwortung der aktiven Fanszene zu konstruieren.

Wir befinden uns nach wie vor in der rechtlichen Aufklärung des Polizeieinsatzes gegen die knapp 1000 Freiburg Fans. Die jüngsten Ereignisse gegen Fans des Karlsruher SC zeigen, dass sich die Einsatzstrategie der Stuttgarter Polizei nicht zum Positiven gewendet hat.

Wir fordern alle beteiligten Behörden sowie das Innenministerium Baden-Württemberg dazu auf, die polizeilichen Einsatzstrategien der Stuttgarter Polizei gegen Gästefans zu überprüfen und endlich Konsequenzen zu ziehen.

Freiburg, 29.11.2019

Corrillo Ultras
Immmer Wieder Freiburg
Supporters Crew Freiburg e.V.
Synthesia Ultras

Polizeibericht 10.11.2019 zur Begegnung SC Freiburg vs. Eintracht Frankfurt

11/11/2019

Merkwürdige Szenen spielten sich am Sonntag vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt auf der Schwarzwaldstraße ab. Wie bei vielen Heimspielen zuvor, liefen etwa 150 SC-Fans gemeinsam vom Fanprojekt in Richtung Dreisamstadion. Rund 300 Meter vor der Abzweigung zur Fritz-Geiges-Straße sperrte die Polizei plötzlich mit PKWs, Gittern und Einsatzkräften die Schwarzwaldstraße komplett ab. Die Gruppe SC-Fans konnte ihren Weg zum Dreisamstadion nicht fortsetzen. Logischerweise waren auch Autofahrer von der Straßensperrung betroffen und es bildete sich schnell ein langer Stau. Eine Information über den Grund der Vollsperrung blieb die Polizei schuldig. Obwohl mindestens zwei Polizeiautos mit Lautsprecheranlage vor Ort gewesen wären.

Die SC-Fans blieben mit ca. 20 Meter Sicherheitsabstand vor der Straßensperrung stehen und harrten der Dinge, die da kommen. Als erstes kam Einsatzleiter Winterer vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. Seine Gestik machte den Anschein, als wüsste er selber nicht, warum die Straße gesperrt war und ließ sich von seinen Truppen über die Umstände informieren. Gerüchte machten die Runde, ein Frankfurter Fanbus sei der Schuldige. Anscheinend hatte dieser es gewagt, außerhalb der Parkzone für Gästefanbusse zu stehen.

Nach einer knappen halben Stunde wurde die Straßensperrung wieder geöffnet und die SC-Fans durften ihren Weg fortsetzen. Ein Grund für die Verzögerungen ist bis heute nicht bekannt. Etwa hundert Meter hinter der Absperrung stand tatsächlich ein Bus aus Frankfurt und vor diesem – abgeschirmt durch ein Dutzend Polizisten – Fans von Eintracht Frankfurt, die gut gelaunt ihre Lieder sangen. Sollten diese Männer und Frauen der Grund gewesen sein, die einzige Zufahrtsstraße zum Dreisamstadion 90 Minuten vor einem Heimspiel zu sperren, einen Stau zu verursachen und die SC-Fans aufzuhalten? Wir wissen es nicht. Die Abteilung Social-Media der Polizei Freiburg fiel durch Inaktivität auf. Wahrscheinlich war sie schon wieder damit beschäftigt, die Stimmung auf der Nordtribüne und den gesellschaftlichen Mehrwert von Ultras zu analysieren.

Eskalation stoppen – Freiburger Polizei muss Einsatzstrategie ändern

01/11/2019

Was ist passiert?

Seit geraumer Zeit hat die Freiburger Polizei einen hoch eskalativen Umgang mit Fußballfans eingeschlagen, obwohl der Standort und die Fanszene als unproblematisch gelten. Sowohl Gäste- als auch Heimfans sind willkürlichen Repressionen ausgesetzt und es findet keine präventive Polizeiarbeit mehr statt. Zudem verhindert Hardliner Gabriel Winterer seit Jahren einen Dialog zwischen Fans und Polizei. In den vergangenen Monaten verstärkt die Polizei Freiburg spürbar die Repressionen gegenüber Fußballfans.
Beim Pokalspiel des SC Freiburg gegen Union Berlin kam es beim Versuch der Gästefans ihre Zaunfahnen im Oberrang des Gästeblocks aufzuhängen zu Tumulten, die mit der Festnahme eines Union Berlin Fans und der Wegnahme eines Zaunfahnenrucksacks durch die Polizei endeten. Eine genauere Schilderung des Vorfalls aus Sicht der Unionfans gibt es hier.
Nachdem wir im Laufe der ersten Halbzeit von der Verhaftung erfuhren, entschieden wir uns, mit einem Stimmungsboykott Solidarität gegenüber den betroffenen Fans zu zeigen und gleichzeitig auf das Verhalten der Freiburger Polizei aufmerksam zu machen. Dies geschah nicht ausschließlich aufgrund der Situation der Berliner an diesem Spieltag, sondern auch angesichts der sich zuspitzenden Eskalation von Seiten der Freiburger Polizei in den letzten Monaten.

Wie reagiert die Polizei Freiburg?

Einerseits finden sich im offiziellen Polizeibericht subjektive Positionen und Eindrücke, welche Fangesänge kommentieren und die Stimmung auf der Nordtribüne kritisch beurteilen. Andererseits wurden über die offiziellen Social-Media-Kanäle der Polizei polizeikritischen Äußerungen auf stumpfe Art und Weise kommentiert. Dabei stellt die Polizei Freiburg Ultras an sich als unglaubwürdig dar und macht auch vor Unwahrheiten keinen Halt. Beides überschreitet unserer Auffassung nach die Kompetenzen und das Aufgabengebiet der Polizei. Im Folgenden dokumentieren wir einige der Äußerungen:

Mit ihrer öffentlichen Strategie versucht die Polizei Freiburg gezielt zu provozieren, Ultras pauschal als Kriminelle zu brandmarken und Fans zu spalten. Zeitgleich soll von ihrem eigenen fragwürdigen Handeln abgelenkt werden. Dies verurteilen wir aufs Schärfste.

Die Folgen der Einsatzstrategie von Gabriel Winterer sind gravierend

Leider handelt es sich bei dem Vorfall von Dienstag nicht um einen Einzelfall. Die Freiburger Polizei geht systematisch und maßlos gegen Fußballfans vor. (Einige Beispiele von Seiten der Heimfans sind auf der Website der Corrillo Ultras dokumentiert. Das sind die Folgen:

  • Das Verhältnis von Fans und Polizei verschlechtert sich zunehmend. Gerade bei jungen Menschen, die in ihren ersten Kontakten mit der Polizei unverhältnismäßigen Repressionen und sinnfreien Maßnahmen ausgesetzt sind, kann kein differenziertes Bild gegenüber der Polizei entstehen.
  • Der miserable Ruf der Freiburger „Gastfreundschaft“ nimmt Woche für Woche zu. Dies schadet dem positiven Bild des SC Freiburg und der Stadt.
  • Fußballfans werden pauschal kriminalisiert.
  • Es werden bewusst Gefahren- und Paniksituationen geschaffen.
  • Die auf Eskalation ausgelegte Einsatzstrategie bindet zudem eine nicht benötigte Anzahl an Einsatzkräften
  • Arbeitsstunden, die bei der nach eigenen Angaben unterbesetzten Polizei sicherlich besser verwendet werden könnten.

Was muss passieren?

Wir wollen in Freiburg in Zukunft Fußballspiele besuchen, ohne dabei von Spiel zu Spiel befürchten zu müssen, Spielball unverhältnismäßiger polizeilicher Maßnahmen zu werden. Um dies zu ermöglichen und zu einer entspannten Situation rund um Fußballspiele beizutragen, fordern wir:

  • dass Hardliner, wie Herr Winterer, in Zukunft keine Fußballeinsätze mehr leiten und ihre Privatfehde gegen Fußballfans beenden.
  • mit sofortiger Wirkung ein Ende der Materialeinschränkungen im Freiburger Gästeblock.
  • die Wiederaufnahme einer deeskalierenden Strategie der Polizei.
  • eine Positionierung von den Verantwortlichen des Sport-Club Freiburg zum eskalierenden und unprofessionellen Verhalten der Polizei Freiburg- ein Einschreiten weiterer Institutionen, auch von Seiten der Stadt Freiburg.
  • für das neue Stadion am Wolfswinkel: eine Stadionordnung statt einer Polizeiordnung, die den Stadionbesuch regelt und die Nutzung von Fanutensilien nicht einschränkt.

Ferner muss die Einsatzleitung der Polizei Freiburg für Ihren Umgang mit Fußballfans zur Verantwortung gezogen werden. Es kann nicht angehen, dass diese Woche für Woche eine Eskalation befeuert

Respektvoller Umgang zwischen allen Fans des Sport-Club Freiburg e.V.

Wir wollen und können niemandem vorschreiben, ob und wie er den Sport-Club Freiburg e.V. im Stadion unterstützt. Gegenseitiger Respekt hat für uns einen hohen Stellenwert. Nur durch ein Miteinander haben wir in der Vergangenheit viel Positives erreicht und werden auch in Zukunft noch viele stimmungsvolle Ereignisse auf der Nordtribüne oder in den Gästeblöcken der Liga erleben. Der Zusammenhalt zwischen allen Fans, ob Ultra oder Fanclub, darf durch unterschiedliche Auffassungen, wie mit den Provokationen der Polizei umzugehen ist, keinen Schaden nehmen. Dann hätten alle die ihr Ziel erreicht, denen eine Spaltung der Nordtribüne entgegenkommt.

Corrillo Ultras
Immmer Wieder Freiburg
Natural Born Ultras
Supporters Crew Freiburg
Synthesia Ultras 79

Erfolgreiche Kundgebung gegen das Polizeigesetz-BW

13/10/2019

Über 300 Personen nahmen am 12.10.2019 an der Kundgebung in Freiburg gegen eine erneute Verschärfung des Polizeigesetz teil, darunter etliche Fußballfans. Zudem fanden an diesem Wochenende weitere Proteste in Mannheim, Karlsruhe und Stuttgart statt.

Wir beteiligten uns mit einem Redebeitrag an der Kundgebung, den ihr hier nachlesen könnt.

Wir stellen uns entschieden gegen die Pläne von Innenminister Strobl und sagen ganz klar NEIN zur erneuten Polizeigesetzverschärfung in Baden-Württemberg!

Vielmehr fordern wir eine Rücknahme der Verschärfungen von 2017, da die Polizei auch hierdurch zahlreiche Befugnisse erlangt hat, die es ihr ermöglichen, massiv in unsere Grundrechte einzugreifen.

Die Freiburger Polizei war mit einigen Kräften anwesend, verhielt sich aber weitestgehend friedlich.

#NoPolGBW

Polizeibericht 21.09.2019 zur Begegnung SC Freiburg vs. FC Augsburg

22/09/2019

Paradebeispiel: Wie die Polizei in Freiburg mit der Ultraszene umgeht – Auf Konfrontation aus
Beim vergangenen Heimspiel gegen den FC Augsburg kam es auf und hinter der Nordtribüne zu einem Vorfall, der exemplarisch zeigt, wie die Polizei in Freiburg rund um Fußballspiele mit aktiven Fans umgeht und welches Ziel sie verfolgt:
Die Freiburger Polizei sucht die Konfrontation.
Im Raum steht eine Anzeige wegen Beleidigung. Da hierzu offenbar noch ermittelt wird, können und wollen wir an dieser Stelle nicht ins Detail gehen. Dass die Polizei deshalb ermittelt ist ihr Job, daran können wir nichts aussetzen. Doch die Art und Weise, wie ermittelt wird, kritisieren wir aufs Schärfste. Im Folgenden beschreiben wir den Vorgang. Außerdem legen wir dar, wie man die Situation ruhig und angemessen hätte lösen können und welche Folgen Polizeieinsätze wie diese mit sich bringen.

Was war passiert?
Kurz nach Öffnung des Stadions, also gegen 13:40 Uhr, positionierten sich mehrere Polizeikräfte der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten (kurz: BFE) im Eingangsbereich. Für diejenigen, die nichts mit der BFE anfangen können, man kann sagen: Die BFE ist zuständig fürs Grobe.
Die BFE positionierte sich also an mehreren Stellen im Eingangsbereich (wohlgemerkt im Inneren des Stadions) und beobachtete den Einlass und die Drehkreuze. Der Verdächtigte Fan ahnte nicht, dass es die BFE auf ihn abgesehen hatte. Er stellte sich zunächst an die Wurstbude, wie man es als Fan eben so macht. Doch dort wurde er dann von hinten gepackt, abgeführt und aus dem Stadion gebracht. Auf Nachfrage nach dem Grund für dieses Vorgehen wurde dem Verdächtigten mitgeteilt, dass er das schon noch erfahre. 
Nochmal: Es geht um eine Anzeige wegen Beleidigung. Es ist weder sicher, ob tatsächlich eine Beleidigung vorliegt, noch ist sicher, dass der Verdächtigte daran beteiligt war. Trotzdem wird der Verdächtigte in einem Stadion – wo ihn Freunde, Lehrer oder Arbeitgeber sehen können – von Polizisten in voller Montur wie ein Schwerverbrecher abgeführt. Und das alles, um lediglich seine Personalien festzustellen. 
An dieser Stelle sei auch gesagt, dass der Verdächtigte noch minderjährig ist. Die BFE führt also einen Minderjährigen, der sich nicht zur Wehr setzt und von dem keinerlei Gefahr ausgeht, vor allen Leuten ab und bringt ihn auf die Stadionwache, um seine Personalien aufzunehmen. Warum der minderjährige Verdächtigte dort auch seine Hose öffnen musste und die Polizei nicht nur den Bund der Unterhose abtastete, sondern auch in den Genitalbereich blickte, ist für uns absolut unverständlich. Dass im weiteren Verlauf ein Polizist mit einer Tüte Popcorn den Raum betrat setzt dem ganzen die Krone auf. 

Wie man entspannt ermitteln könnte– wenn man nicht die Polizei Freiburg wäre
Rund um die Spiele des Sport-Club Freiburg sind mittlerweile ein gutes Dutzend sogenannte Szenekundige Beamte (kurz SKB) im Einsatz. Das sind Polizisten, die am Spieltag in zivil gekleidet die aktive Fan- und Ultraszene beobachten. Außerhalb der Spieltage besteht ihr Job darin, sich Kenntnisse über die Ultras in Freiburg anzueignen. Auch sind es meistens die SKB, die ermitteln, wenn etwas vorfällt. 
Um also die Personalien des minderjährigen Verdächtigten festzustellen, hätte es völlig ausgereicht, wenn ein SKB den Verdächtigten auf dem Weg zum Stadion oder im Bereich der Einlasskontrolle angesprochen hätte. Der SKB hätte sagen können, dass eine Anzeige wegen Beleidigung vorliegt und man in diesem Zuge gerne seine Personalien feststellen würde. Sollte er sich weigern, würden die freundlichen Kollegen der BFE übernehmen. Das wäre ein ruhiges, angemessenes und vor allem menschliches Vorgehen gewesen.
Stattdessen wählte die Polizei Freiburg – wie so oft in der Vergangenheit – den anderen Weg. Einen Weg, der einschüchtern und bloßstellen soll. Der die Konfrontation sucht. Denn für die Freiburger Polizei wäre es ein Geschenk des Himmels, wenn in so einer Situation womöglich Ultras ihrem Freund zur Hilfe eilen (Gefangenenbefreiung) oder in der Aufregung womöglich sogar die Polizei angreifen. Es wäre die perfekte Legitimation für ihr Vorgehen.

Die Folgen
Was macht so ein Vorfall mit einem Minderjährigen? Immer wieder kommen von Seiten der Polizei oder aus der Politik ganz generell Aussagen wie, die Polizei werde angefeindet, nicht Ernst genommen, der Umgang verrohe.
Und ja, das stimmt vermutlich auch. Aber ehrlich gesagt, was soll ein Minderjähriger denn über die Polizei denken, wenn er nichtsahnend, wegen einer angeblichen Beleidigung (die Wochen zuvor stattgefunden haben soll), im Stadion und damit in aller Öffentlichkeit wie ein Schwerverbrecher abgeführt wird und sich dann auch noch erniedrigen lassen muss (Stichwort: Unterhose). 
Wer kann es einem jungen Menschen dann Übel nehmen, wenn er in Zukunft keine differenzierte Haltung gegenüber der Polizei einnehmen kann?

Polizeibericht 31.08.2019 zur Begegnung SC Freiburg vs. 1.FC Köln

03/09/2019

Über 100 Fans des Sport-Club Freiburg e.V. fuhren am Samstagmittag gemeinsam mit dem Fahrrad zum Heimspiel gegen den 1.FC Köln. Ohne außergewöhnliche Vorkommnisse kamen die Fans gegen 13 Uhr an der Kreuzung Schwarzwaldstraße/Fritz-Geiges-Straße an, um weiter in Richtung Dreisam zu fahren. An dieser Stelle drangen plötzlich zwei Polizeipferde samt Reiter in die Gruppe ein, wodurch mehrere Radfahrer stürzten. Teilweise kam es durch die Stürze zu leichten Verletzungen. Als einer der Verunfallten seinen Unmut über die gefährliche Polizeiaktion äußern wollte, wurde er unter dem Vorwurf der Beleidigung von der Polizei in Gewahrsam genommen.

Kurze Zeit später fiel die Polizei Baden-Württemberg unter Einsatzleiter Gabriel Winterer erneut durch eine unverhältnismäßige Aktion auf: Zwei Zivilpolizisten wollten einen Fan erkannt haben, der in der Stadt einen pyrotechnischen Gegenstand gezündet haben sollte. Die auf mittlerweile rund 150 Personen angewachsene Gruppe wurde daraufhin an der Dreisam von der Polizei gestoppt und eingekesselt, bis der Verdächtige in Gewahrsam genommen werden konnte.

Obwohl der Gesuchte sich freiwillig den Polizeikräften zu erkennen gab, um die von Seiten der Polizei aufgeheizte Stimmung zu beruhigen und dabei weder von ihm oder der eingekesselten Gruppe eine Gefahr ausging, wurde der Verdächtigte gewaltsam und bloßstellend auf die Stadionwache abgeführt. Die Reaktion der Polizisten auf den Hinweis des unverhältnismäßigen Verhaltens bei der Abführung lautete „Mann oder Memme“. Auch wurde die Fanbetreuung des SC-Freiburg auf Geheiße des Einsatzleiter Winterers der Stadionwache verwiesen und die Anwesenheit von Mitarbeiterinnen des Fanprojekts war von Seiten der Polizei spürbar unerwünscht.

Nach der Aufnahme seiner Personalien wurde dem Verdächtigen im Anschluss zudem ein Hausverbot für das Dreisamstadion sowie ein Platzverweis für einen großen Teil von Littenweiler ausgesprochen. Der Spielbesuch wurde ihm somit trotz des geringen Vorwurfs einer Ordnungswidrigkeit – die sich weit vom Stadion entfernt abgespielt haben soll – verwehrt.

Nach dem Spiel ließen wir den Abend gemütlich an der Dreisam ausklingen und wurden dabei anlasslos über mehrere Stunden von der Polizei beim Grillen beobachtet.

Wir fordern die Polizei Freiburg und in Person Gabriel Winterer nochmals mit Nachdruck auf, dieses provokante und eskalierende Verhalten zu unterlassen! Man rennt nicht mit Polizeipferden anlasslos in eine Menge von Fahrradfahrern hinein und man behandelt auch keine Menschen wie Schwerverbrecher, denen lediglich das Begehen einer Ordnungswidrigkeit vorgeworfen wird.

Weitere fragwürdige Maßnahme der Polizei-BW an der Dreisam

25/02/2019

Drei Wochen ist es her, dass eine vierstellige Anzahl SC-Fans beim Auswärtsspiel in Stuttgart aufgrund einer Polizeiblockade in gefährlicher Weise in einem engen Korridor gefangen waren und einen Teil des Spiels verpassten. Vor dem Heimspiel gegen Augsburg nahm die Freiburger Polizei die Geschehnisse von Stuttgart zum Anlass, erneut auf fragwürdige Weise gegen SC-Fans vorzugehen. So wurden auch einzelne Personen unserer Gruppe gezielt kontrolliert. Ihnen wurde vorgeworfen, in Stuttgart nach der Polizei-Blockade ihrem Unmut durch Beschimpfungen gegenüber Polizeibeamten Luft gemacht zu haben. 
Die Polizei griff, unter Leitung von Gabriel Winterer, einzelne Personen aus unserer Gruppierung heraus. Mindestens zwei Freiburger Fans wurden durch den Polizeieinsatz an der Dreisam verletzt und der SC-Fanbetreuung zur Dokumentation gemeldet. Einer der Polizeibeamten äußerte im Anschluss gegenüber den betroffenen Fans, dass die Aktion in Stuttgart „ein voller Erfolg“ gewesen sei. Auch bei dem Einsatz an der Dreisam reagierten alle Fans besonnen und ließen sich nicht von den Beamten provozieren.

Die Polizei Baden-Württemberg scheint einmal mehr die falschen Prioritäten zu setzen. Anstatt die Vorfälle von Stuttgart ernsthaft aufzuarbeiten und den verantwortlichen Einsatzleiter der Stuttgarter Polizei zur Rechenschaft zu ziehen, erweckt die Polizei den Eindruck, die Ereignisse aussitzen zu wollen und stattdessen Freiburger Fans zu kriminalisieren.

Polizeibericht 10.11.2018 zur Begegnung SC Freiburg – Mainz 05

12/11/2018

Vor dem Heimspiel gegen Mainz 05 kam es wieder einmal zu verschiedenen fragwürdigen Aktionen der Freiburger Polizei. Bereits auf dem Weg zum Stadion wurde unsere Gruppe zusammen mit Passanten plötzlich von ca. 60 Polizisten eingekesselt. Zunächst schien es, dass wir wie schon mehrfach in der Vergangenheit geschehen, trotz unverwechselbarer Fanutensilien von der Polizei nicht als Freiburger Fangruppe identifiziert werden konnten. Dieses Mal wollte der Einsatzleiter allerdings direkt von jeder Person die Personalien aufnehmen und eine Leibesvisitation durchführen lassen. Als Grund wurde ein Verstoß gegen die Stadionordnung angeführt. Da wir das Stadion noch nicht betreten hatten und es auch auf unserem Weg zu keinem Vorfall gekommen war, konnte sich niemand der Betroffenen die angekündigte Kontrolle erklären. Während der ganzen Aktion fielen einige Polizisten durch extrem aggressives und provozierendes Verhalten auf. Ein weiterer Polizist filmte derweil die ganze Gruppe mit einer Kamera aus nächster Nähe ab. Nach einigen Minuten musste der Einsatzleiter eingestehen, dass er einer Verwechselung auferlegen war. Anstatt einer Entschuldigung für die entstandenen Unannehmlichkeiten wurden wir mit einem eines professionell arbeitendem Polizisten gerecht werdendem „Verpisst euch!“ in Richtung Stadion verabschiedet.

Rund um den Eingang zur Nordtribüne postierten sich dieses Mal auffällig viele Polizisten. Jeder, der die Drehkreuze passierte fand sich anschließend in einem Spalier martialisch gekleideter Polizisten wieder. Vereinzelt wurden Fans beim Betreten des Stadions von der Polizei aufgegriffen und einer Kontrolle unterzogen. Als Grund wurde die Suche nach einer Fahne genannt, die von Seiten der Polizei im Stadion an diesem Spieltag unerwünscht war. Bemerkenswert ist, dass die Verantwortlichen des SC Freiburg in diese Aktion weder eingeweiht wurden noch das Verbot der Fahne unterstützten. Aufforderungen das provokante Auftreten am Stadioneingang zu überdenken wurden von Seiten der Polizei mit Verweis auf die im Stadion geltende Polizeiverordnung ignoriert.

Polizeibericht 7.10.2018 zur Begegnung SC Freiburg – Bayer Leverkusen

10/10/2018

Vor dem Heimspiel gegen Leverkusen kam es gegen 12 Uhr zu einem Vorfall am Ottiliensteg, nördlich der Dreisam. Wie öfters bei Heimspielen war unsere Gruppe im Begriff den Steg zu überqueren, um zum auf der anderen Dreisamseite gelegenen Eingang der Nordtribüne zu gelangen. Da sich in diesem Bereich gewöhnlich nur Heimfans aufhalten waren wir sehr verwundert, als auf einmal eine aggressive BFE-Einheit der Polizei auf uns zustürmte, um uns an der Überquerung der Dreisam zu hindern. Die andere Dreisamseite war gut einsehbar, so dass eigentlich klar war, dass hier kein Zusammenstoß mit gegnerischen Fans zu erwarten war. Trotz Provokationen einzelner Polizisten verhielt sich unsere Gruppe ruhig. Einen kurzer Augenblick später offenbarte sich des Rätsels Lösung: Die Polizei hielt unsere Gruppe für Gästefans. Dies lag nicht etwa an der Ortsunkundigkeit der BFE (diese trugen Deutschland-Wappen auf den Schultern, nutzten aber Fahrzeuge der Polizei Baden-Württemberg). Schuld an der Verwechslung waren offensichtlich die sogenannten szenekundigen Beamten des Polizeireviers Freiburg-Süd, die uns zwar schon eine Stunde vor dem Vorfall aus wenigen Metern beobachteten, aber es in diesem Zeitraum nicht hinbekamen, uns einem der beiden heute aufeinandertreffenden Vereine zuzuordnen. Auch wenn Herr Winterer an diesem Tag ausnahmsweise nicht als Einsatzleiter aktiv war und die ganze Aktion keine weiteren Konsequenzen nach sich gezogen hat, werden wir auch weiter kein Vertrauen gegenüber der Freiburger Polizei aufbauen.

Polizeibericht 16.3.2018 zur Begegnung SC Freiburg – VfB Stuttgart

17/03/2018

Wie beim Heimspiel zuvor lief unserer Gruppe aus Richtung Innenstadt die Kartäuserstraße entlang, um über den Ottiliensteg die Nordtribüne zu erreichen. Der Unterschied zum vorherigen Heimspiel bestand lediglich darin, dass die anwesende Polizeitruppe nicht bereits am Sandfangweg fragte, ob wir der Heim-oder Gastmannschaft zugehörig seien, sondern erst auf dem Ottiliensteg, 200m vor der Nordtribüne.

Dass dies zum wiederholten Male passierte, trotz vorheriger fast zweistündiger engagierter Verfolgung eines Freiburger SKB´s mit dem Codenamen „Adler 21“, zeigt eigentlich schon die ganze Inkompetenz der verantwortlichen Personen der Freiburger Polizei auf.
Nachdem diese prekäre Frage dann geklärt und die Polizeisperre aufgehoben war, konnten wir die letzten Meter, begleitet von Sprüchen der Beamten wie „ Halt die Fresse, du Wichser!“, fortsetzen.

Während die Lakaien von Einsatzleiter Winterer sich während des Spiels an den Zu- und Abgängen der Tribüne versammelten – vermutlich um beim Schwenken einer Fahne mit einem Schwein darauf sofort den Block stürmen zu können – versperrten sie nach dem Spiel einem großen Teil der Nordtribünenbesucher schon direkt am Ausgang den üblichen Weg entlang der Dreisam. Um sich die Zeit etwas zu vertreiben, bis die Gruppe endlich das Stadion verließ und vermutlich auch um der herrschenden Kälte etwas entgegen zu wirken, schubsten die Polizisten derweil eine einzelne Person, welche bereits draußen stand, im Kreis herum.

Polizeisperre hinter der Nordtribüne

Polizeisperre hinter der Nordtribüne nach dem Spiel

Als die Polizeisperre – wieso diese aufgestellt wurde wird wohl für immer aus „einsatztaktischen Gründen“ ein Geheimnis von Einsatzleiter Winterer bleiben – den Fans dann Durchgang gewährte, wurde von uns wie auf dem Hinweg die Strecke über Ottiliensteg und Kartäuserstraße benutzt. Trotz der Tatsache, dass diese Route in keiner Weise auch nur annähernd in die Nähe des Gästebereichs oder abfahrender Gästebusse führt, folgte uns bereits hier eine Polizeieinheit mit Kamera und Kampfausrüstung.

Im Polizeibericht des Spiels wird behauptet „…mussten die polizeilichen Einsatzkräfte im Rahmen der Fantrennungsmaßnahmen eine dreistellige Anzahl Freiburger Ultras davon abhalten, an Stuttgarter Fanbusse heranzukommen.“ Jeder mit ein bisschen Ortskenntnis, welche die uns begleitenden Uniformierten definitiv nicht hatten, dürfte sich nun die Frage stellen, wie es uns gelingen sollte, von der Kartäuserstraße aus an die Stuttgarter Fanbusse, welche ja bekanntlich vor dem Gästeblock auf der Schwarzwaldstraße parkten, heranzukommen.

Um dem bewaffneten Gefolge und den Provokationen des ebenfalls wieder anwesenden „Adler 21“ zu entgehen, überschritt ein großer Teil der Gruppe die Wiese in Richtung Sandfangweg. Von dort gingen wir in Richtung des Freiburger Fanprojektes, um diesem noch einen Besuch abzustatten; so wie wir es nahezu jedes Heimspiel machen. Weder auf dem Sandfangweg noch an der Schwarzwaldstraße auf Höhe des Fanprojektes standen oder fuhren Stuttgarter Fanbusse, die hätten angegriffen werden können.

Am Fanprojekt bot sich dann eine abschreckende Kulisse mit behelmten Polizisten, die offenbar bereits auf unsere Ankunft warteten. Um diesem eskalierenden Szenario am Fanprojekt zu entgehen, entschloss sich der Großteil der dort anwesenden Fans den direkten Weg in Richtung Innenstadt fortzusetzen. Auch auf dieser Strecke, auf welcher wir von einer dreistelligen Anzahl an Polizisten verfolgt wurden, waren weit und breit keine Stuttgarter Fanbusse, die als potenzielles Angriffsziel hätten dienen können, wie es die Polizei in ihrem Bericht absurderweise behauptet.

Wie schon nach dem Heimspiel gegen Mönchengladbach stellen wir erneut fest, dass die Freiburger Polizei Berichte veröffentlicht, die Unwahrheiten enthalten und durch bloße Unterstellungen lediglich dazu dienen sollen, das seit Jahren unverhältnismäßige Auftreten der Freiburger Polizei gegenüber Fußballfans in der Öffentlichkeit zu rechtfertigen.

Polizeibericht 04.03.18 zur Begegnung SC Freiburg e.V. – FC Bayern München AG

05/03/2018

Auf dem Weg zum Stadion lief unsere Gruppe aus der Innenstadt kommend die Kartäuserstraße entlang, um – wie viele andere Heimfans üblicherweise auch – über den Ottiliensteg die Dreisam zur Nordtribüne zu überqueren. In Höhe des Sandfangwegs stand ein Mannschaftswagen der Polizei quer auf der Straße. Ob dies einer Untermauerung der hier beginnenden Einbahnstraße für PKWs diente oder einen anderen Hintergrund hatte, war nicht ersichtlich. Da es für Fußgänger problemlos möglich war neben dem Verkehrshindernis vorbei zulaufen und eine Absperrung für Heimfans im Bereich hinter der eigenen Fantribüne auch absolut keinen Sinn ergibt, lief unsere Gruppe weiter auf der Kartäuserstraße. Einer der anwesenden Polizisten fragte ein Mitglied unserer Gruppe, ob wir Freiburger oder Münchner seien. Nachdem diese anspruchsvolle Frage geklärt war, gab er uns den Tipp, doch bitte über den Sandfangweg zu laufen. Das Mitglied unserer Gruppe übernahm daraufhin kurz das Briefing, das vonseiten der Einsatzleitung wohl verschlafen wurde und wies den Polizisten darauf hin, dass es sich bei der Kartäuserstraße nicht nur um den schnellsten, sondern auch um einen von mehreren gewöhnlichen Wegen von Heimfans zur Nordtribüne handelt.

Nachdem bereits die Hälfte der Gruppe das Polizeiauto passiert hatte, stieg der Fahrer des Polizeiautos aus und brüllte die Frage in die Runde, ob sie „eigentlich zum Spaß hier stehen würden?“. Da wir ihm bei der Beantwortung seiner Frage nicht helfen konnten, begann er eine Person aus der Gruppe mit Handstößen gegen die Brust zu traktieren. Aus der Gruppe ließ sich aber niemand von diesem Verhalten provozieren und der Weg zur Nordtribüne wurde fortgesetzt. Ein weiterer Polizeibeamter brüllte daraufhin aufgeregt in sein Funkgerät, dass eine „aggressive Gruppe mit 80 Mann soeben die Polizeiabsperrung durchbrochen hätte“.

Dokumentation einer weiteren sinnlosen Maßnahme der Freiburger Polizei unter Leitung von Gabriel Winterer

Aufklärung über die eigentlich unerklärliche Straßensperrung ergab sich uns wenige Minuten später, als der Beifahrer des Mannschaftswagens beim Vorbeifahren an unserer Gruppe den Freiburger Stadtplan studieren musste, um seinen Fahrer zum Ziel zu lotsen. Offensichtlich hat Einsatzleiter Winterer hier ortskundiges Personal im Bereich rund um das Stadion eingesetzt. Aufgrund der besonnenen Reaktion unserer Gruppe blieb dieser Fauxpas ohne größere Auswirkungen.

Polizeibericht: 20.01.18 zur Begegnung SC Freiburg e.V. – RB Leipzig GmbH

24/01/2018

In Zukunft werden wir unter der Rubrik „Polizeibericht“ regelmäßig über die Aktivitäten der Freiburger Polizei bei Spielen des Sport-Club Freiburg e.V. berichten. Beginnen möchten wir mit einem Rückblick auf den Heimspieltag am 20. Januar 2018.

Freiburg, 20.01.2018
Die Polizei filmte über längere Zeit den Eingang des Fanprojekts, in dem eine Veranstaltung über die Entstehung des Fanvereins Austria Salzburg stattfand. Eine Grundlage für diese Einschränkung einer von Stadt, Land, und DFB finanzierten sozialpädagogischen Einrichtung wurde den von den Videoaufnahmen Betroffenen nicht mitgeteilt. Ebenso wenig was mit den Aufnahmen geschieht.

Polizei Freiburg überwacht Fanprojekt

Besucher des Fanprojekt Freiburg werden überwacht

Im Stadion besuchte Einsatzleiter Winterer mit einem Gast aus der Schweiz die Nordtribüne. Dabei offenbarte er in einer für Umstehende nicht zu überhörenden Lautstärke dem Eidgenossen, dass er sich manchmal den „Spaß macht“ und sich bewusst vor die Plätze der Ultras stellt. Diese würden dann mit Beleidigungen ihm gegenüber reagieren, woraufhin wiederum Stadionverbote verhängt würden. An diesem Spieltag verzichtete der Leiter des Polizeirevier Freiburg-Süd allerdings auf diese scheinbar bewusste Form von Provokation und ging in die andere Richtung weg.

Nach dem Spiel forderte ein namentlich bekannter szenekundiger Beamter des Polizeirevier Freiburg-Süd einen SC-Fan mit einem äußerst aggressiven Ton dazu auf, ihn zu schlagen. Der Fan ging auf das Angebot zur Körperlichen Auseinandersetzung nicht ein. Der SKB musste daraufhin von seinem Kollege beruhigt werden.

Gabriel Winterer und Amt für öffentliche Ordnung lassen Konflikt um Megaphon und Vorsänger eskalieren

20/04/2017

Einzigartig ist in Freiburg nicht nur der Verein, seine Struktur und seine Werte. Einzigartig ist auch der verbitterte Kampf von Polizei-Einsatzleiter Gabriel Winterer gegen Freiburger Ultras und aktive Fans.

Winterer und seine Mitstreiter von der Polizei sowie dem Amt für öffentliche Ordnung versuchen seit Jahren die Fanszene zu kriminalisieren und mit allerlei Methoden einzuschränken. Die Methoden bewegen sich hin und wieder an den Grenzen der Rechtsstaatlichkeit, treten jedoch permanent demokratische Werte und Ansätze mit Füßen. Der Höhepunkt wurde 2014 erreicht, als mehrere Personen aus der Fanszene Meldeauflagen und Betretungsverbote erhielten, teils ohne auch nur eine Straftat zuvor begangenen zu haben. Dies sorgte Anfang 2015 dafür, dass das baden-württembergische Innenministerium die Freiburger Polizei rügte. Die Auswirkungen spürte die Fanszene direkt und die Polizei hielt sich mehrere Monate gegenüber der Fanszene zurück.

Lange hielt die Stille jedoch nicht an: Bereits im Mai 2015 versuchten die Freiburger Sicherheitsbehörden, unter Androhung polizeirechtlicher Konsequenzen, der Fanszene den Fußweg vorzuschreiben, den sie vom Fanprojekt zur Nordtribüne zu laufen haben.
Die letzten zwei Jahre folgten dann etliche Ermittlungsverfahren (die es in der Regel nicht weiter als unter den „eingestellt“ Stempel der Staatsanwaltschaft schafften), weitere Meldeauflagen und Betretungsverbote, zahlreich beantragte Stadionverbote (die jedoch nicht vom Verein durchgesetzt wurden) und zuletzt immer häufiger eingeleitete Ordnungswidrigkeitsverfahren.

In Freiburg bestimmt die Polizei sowie die Stadt den Rahmen, in welchem ein Heimspiel des Sport-Club Freiburg e.V. abläuft. Das bedeutet, dass wir keine klassische Stadionordnung vorfinden, sondern eine Polizeiverordnung, die sämtliche Dinge rund um einen Spieltag regelt. Angefangen von dem Verbot von Tieren im Bereich des Stadionumfelds, über die Länge von Fahnen, bis hin zu den Personen, welche ein Megaphon auf der Nordtribüne bedienen dürfen. Viele Dinge geschehen nur mit Ausnahmeregelungen, darunter auch die Duldung von einfachen Fahnen oder der Einsatz des Megaphons, welche von der Polizei in Zusammenarbeit mit dem Amt für öffentliche Ordnung getroffen werden.

Im Rahmen des Aufstiegs in Paderborn versuchten mehrere Fans diesen gemeinsam mit der Mannschaft auf dem Spielfeld zu feiern. Diese Fans wurden alle durch den SC Paderborn angezeigt, was von Seiten der Staatsanwaltschaft nicht ernst genommen wurde (die Ermittlungsverfahren wurden eingestellt). Dennoch nahmen Gabriel Winterer und seine Kollegen den Vorfall „versuchter Platzsturm bei Aufstieg des Sport-Club Freiburg e.V.“ zum Anlass, um unserem Vorsänger die Nutzung des Megaphons in der folgenden Saison zu verbieten, da auch dieser gemeinsam mit der Mannschaft am Spielfeldrand feierte.

Nun lässt Gabriel Winterer und die Freiburger Polizei die Debatte um den Einfluss von Ordnungsamt und Polizei auf die Nutzung des Megaphons eskalieren. Bisher musste die Nutzung von diesem beim Ordnungsamt beantragt werden. In der Praxis sah das so aus: Die Vorsänger haben eine Kopie des Personalausweises vorgelegt und gegenüber dem Sport-Club Freiburg e.V. in einem lockeren Gespräch unter den wachenden Augen eines SKB (Szenekundiger Beamter) auf der Nordtribüne versichert, dass Sie keine gewaltverherrlichenden oder rassistischen Gesänge anstimmen. Wer uns kennt kann sich vorstellen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass Gesänge dieser Art von unserem Vorsänger angestimmt werden.

Beim Heimspiel gegen Augsburg kam es zu der Situation, dass keiner der üblichen Vorsänger der NBU im Stadion war und wir keinen Ersatz aus unseren Reihen stellen konnten. Dem oben beschriebenen Umstand geschuldet, dass unserem Vorsänger die Nutzung des Megaphons nicht mehr erlaubt wurde, haben wir uns dazu entschlossen, einen neuen Vorsänger aus unserer Gruppe zu stellen. Jedoch rückte die Polizei von der oben genannten gängigen Praxis ab und forderte den potenziellen Vorsänger zu einem Gespräch in den Räumlichkeiten des Polizeireviers Süd auf.

Dieses Vorgehen ist absolut nicht hinnehmbar, stellt es schließlich eine weitere Einschränkung seitens der Polizei dar. Wir sind bereit, uns der bisher gängigen Praxis anzuschließen, lassen uns aber nicht zu Marionetten machen. Es gibt keinen vernünftigen Grund dafür, das Gespräch bei der Polizei stattfinden zu lassen. Es handelt sich einzig um ein Machtspiel seitens der Polizei. Daher bleibt es abzuwarten, inwieweit es ab nächster Saison überhaupt noch einen Vorsänger auf der Nordtribüne geben wird, sollte dieses Gespräch ab sofort gängige Praxis werden.

Der Druck der Polizei beschränkt sich inzwischen jedoch nicht nur auf Heimfans. Im aktuellsten Fall wurden zwei Vorsängern des FC Schalke 04, die beim Pokalspiel gegen Villingen im Dreisamstadion auf dem Zaun der Südtribüne standen, jeweils 400 Euro Bußgeld aufgebrummt. Auch für Gästefans gilt in Freiburg: Das Nutzen eines Megaphons muss vor einem Spiel beim Sport-Club Freiburg angemeldet werden. Die beiden Vorsänger erhielten eine Ausnahmegenehmigung vom Verein, wie es laut SC Sprecher Philipp Walter bisher immer gehandhabt wurde. Die Polizei erstattete trotz Ausnahmegenehmigung Anzeige gegen die beiden Ultras. Bereits im März bekam der Vorsänger vom Hamburger SV wegen des gleichen Vergehens Post: Die Strafe hier lag im hohen dreistelligen Bereich. Da stellt sich die Frage, wer im Dreisamstadion das Hausrecht hat: Der Verein, die Polizei oder doch die Stadt?

Dieses Verhalten zeigt deutlich: Die Freiburger Polizei und stellvertretend Gabriel Winterer ist nicht an einer vielfältigen, bunten und lauten Fankultur in Freiburg interessiert. Stattdessen versuchen sie mit allen verfügbaren Mitteln den Ultras und aktiven Fans Steine in den Weg zu legen. Die Freiburger Polizei hat gemerkt, dass sie beim Sport-Club keinen großen Erfolg mit dem wahllosen Beantragen von Stadionverboten hat. Aus diesem Grund wird nun versucht, uns mit Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten einzuschränken oder zu bestrafen. Ein Vorgehen, das die Verbitterung der Freiburger Polizei offenbart.

CORRILLO ULTRAS

Erneute fragwürdige Maßnahmen der Freiburger Sicherheitsbehörden

01/05/2015

Vor dem Heimspiel gegen Paderborn fällt das Freiburger Ordnungsamt in Zusammenarbeit mit der Polizei erneut durch rätselhafte, die Fanszene schikanierende Handlungen auf. Unter Androhung polizeirechtlicher Konsequenzen wird den Fans in einem offiziellen Schreiben an das Freiburger Fanprojekt und den Sport-Club Freiburg e.V. der Fußweg vorgeschrieben, den sie vom Fanprojekt zur Nordtribüne zu nehmen haben. Anstatt die Schwarzwaldstraße entlangzugehen und dann über die Fritz-Geiges-Straße in Richtung Dreisamuferweg zu laufen, sollen die Fans bereits durch den Sandfangweg zur Dreisam gehen und dann bis zum Nordeingang den Dreisamuferweg benutzen. Die Begründungen sind dabei fadenscheinig und machen deutlich, dass es hierbei um reine Provokation und Schikane gegenüber der aktiven Freiburger Fanszene geht, die sich gewöhnlich vor den Heimspielen im Fanprojekt trifft.

So wird zum Beispiel angeführt, dass es aufgrund der hohen Personenzahl auf dem Fuß- und Radweg entlang der Schwarzwaldstraße in der Vergangenheit zu Behinderungen kam, wenn diese Route von der Fanszene gewählt wurde. Worin der Sinn besteht, dass die Fans stattdessen nun den deutlich schmaleren Dreisamuferweg und somit zwangsläufig die gerade vor Heimspielen hochfrequentierte Rad-Vorrang-Route FR1 behindern sollen, bleibt das Geheimnis des Ordnungsamtes. Jedem Freiburger dürfte bekannt sein, dass die Fußwege entlang der Dreisam an oder nach regnerischen Tagen unbenutzbar sind, wodurch zwangsläufig auf den parallel laufenden Radweg ausgewichen werden muss.

Beim Lesen der weiteren Punkte, die als Begründungen aufgeführt sind, könnte man meinen, dass es ohne die Freiburger Polizei bei jedem Heimspieltag zum Super-Gau kommt. So rühmt sich die Polizei mehrfach damit, ein Aufeinandertreffen der gegnerischen Ultragruppen im Bereich Schwarzwaldstraße/Fritz-Geiges-Straße gerade noch so verhindert zu haben. Wir wollen uns nicht ausmalen, was passieren würde, wenn morgen tatsächlich Freiburger und Paderborner Fangruppen zusammentreffen. Die Rivalität zwischen beiden Vereinen scheint bei Ordnungsamt und Polizei sehr hoch eingeschätzt zu werden, wenn ausgerechnet vor diesem Heimspiel solche Maßnahmen getroffen werden müssen. Wir hätten das morgige Heimspiel eher als ein Spiel eingeschätzt, bei dem in anderen Bundesländern sogar auf Polizeihundertschaften verzichtet werden würde. Schließlich ist es ja gerade die Freiburger Polizei, die immer wieder über Personalmangel klagt.

Seit Bestehen des Fanprojekts wählt die Freiburger Fanszene immer wieder den Weg entlang der Schwarzwaldstraße zum Stadion. In den letzten Jahren ist es zu keinen nennenswerten Vorfällen gekommen, weder entlang der Schwarzwaldstraße, noch im Bereich des PTSV-Biergartens. Unabhängig davon, ob die Polizei vor Ort war, oder nicht.

Interessant ist auch die Begründung Nummer 3, in der es heißt, dass nach dem Spiel gegen Augsburg starke Polizeikräfte benötigt wurden, um die Verkehrsbehinderungen auf der Schwarzwaldstraße zu beseitigen. Diese Handlung der Polizei stellt auch für uns Fans einen Höhepunkt in der Verschwendung von Polizeiressourcen dar. In der Tat war es so, dass nach dem Spiel ein Teil der Fans auf der rechten Fahrspur der Schwarzwaldstraße in Richtung Fanprojekt liefen. Dazu sagen muss man allerdings, dass etwa hundert Meter weiter sowieso der nach Spielende obligatorische Stau begann und durch die „Behinderung“ auf den Verkehr überhaupt keinen relevanten Einfluss hatte. Die Aufgabe von etwa 50-60 zum Teil mit Blaulicht heranfahrenden Polizeibeamten bestand nun darin die rechte Fahrspur zu räumen, damit die stadteinwärts fahrenden Autos einige Sekunden schneller in den Genuss des Staus kommen konnten.

Nicht nachvollziehbar ist für uns auch die Ankündigung, dass im Falle eines Nichtbeachtens der Routenvorgabe Konsequenzen gegenüber den Personen angedroht werden, „die aus Sicht der Polizei als Anführer agieren“. Wir fragen uns neben der rechtlichen Grundlage dafür auch, woran die Freiburger Polizei solche Erkenntnisse festmacht?
Die Vergangenheit hat uns nur allzu deutlich gezeigt, dass Wissen und Informationsstand der Freiburger Polizei in vielerlei Hinsicht ausbaufähig sind. Man denke dabei zum Beispiel an die Ultrabusse aus Nürnberg oder Schalke, die von eben dieser Polizei wiederholt „versehentlich“ direkt vor das Freiburger Fanprojekt geleitet wurden.

Die Maßnahmen der Freiburger Polizei in Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt sehen wir nur als einen erneuten Versuch an, die aktive Freiburger Fanszene, die Ultragruppen und das Fanprojekt zu provozieren, sowie in Ihren Kompetenzen und Freiheiten einzuschneiden. Im Gegensatz zur Bundespolizei besteht seit über 20 Monaten keine Kommunikation mehr zwischen der aktiven Fanszene und der Freiburger Landespolizei. Der Dialog am Tisch mit Gabriel Winterer ist gescheitert und auch keine Option für die Zukunft. Die Polizei agiert seitdem durch stärkere repressive Maßnahmen und Einschnitte gegenüber der Fanszene sowie einer überzogenen Kriminalisierung dieser, ähnlich eines hilflosen und dramatisierenden Kleinkindes. Als Höhepunkt können die Meldeauflagen und Betretungsverbote genannt werden, gegen die gerade gerichtlich vorgegangen wird und die bereits vom Gemeinderat kritisiert wurden.

Die Freiburger Fanszene ist grundlegend friedfertig, lebt und transportiert demokratische Werte des 21. Jahrhunderts und hat keinerlei Interesse an einem Grabenkampf mit einer Polizei, welche die positiven Entwicklungen in den Fanszenen offensichtlich verschlafen hat. Stattdessen sollen nun 200 Menschen willkürlich ihrer Grundrechte (Bewegungsfreiheit) beraubt werden.

Um uns den Worten der Sachbearbeiterin des Amts für öffentliche Ordnung anzupassen: Im Interesse aller Beteiligten bitten wir in Zukunft auf solche Schikanen zu verzichten.

Corrillo Ultras
Natural Born Ultras
Supporters Crew Freiburg e.V.

Polizeibehörde_Schreiben_Fanaufmarsch_Mai2015

Kommentar zu Maßnahmen der Polizei beim Heimspiel gegen Köln

06/04/2015

Sportlich stellte der vergangene Samstag einen erfolgreichen Spieltag dar, schließlich konnte unsere Mannschaft drei wichtige Punkte im Abstiegsrennen verbuchen.

Jedoch mussten sowohl wir, als auch Teile der Kölner Fans, wiederholt erfahren, wie die Freiburger Polizei, mit aktiven Fans umzugehen vermag. Auch dieses Mal wurden dabei die Grenzen der Verhältnismäßigkeit, an die sich auch die Polizei stets halten muss, deutlich überschritten. Weiterlesen