Keine Choreo beim Spiel gegen Frankfurt

17/08/2017

Seit einigen Jahren gehört es zum ersten Liga-Heimspiel der Saison dazu, dass es auf der Nordtribüne eine größere Choreo gibt. Diese Saison werden wir zum Heimspielauftakt keine solche Aktion durchführen. Der Vorstand des Sport-Club Freiburg e.V. hat uns überraschend ein Verbot von Choreos, Fahnen und sämtlicher Fanaktionen für die nächsten Heimspiele auferlegt. Als Grund für die Verbote wurde uns eine unangemeldete Choreo im Möslestadion beim Heimspiel der zweiten Mannschaft am 34.Spieltag der letztjährigen Oberliga-Saison genannt. Ein weiterer Anlass ist unsere Choreo beim Heimspiel gegen Ingolstadt im Mai, die mit etwas rotem Rauch garniert wurde.

Für uns stellt sich die Frage nach Sinn und Zweck eines solchen Verbotes? Fahnen oder Choreografien werden von unserer Gruppe schließlich nicht zur Selbstdarstellung genutzt, sondern dienen der Unterstützung der Mannschaft. Zudem wird durch solche Fanaktionen eine positive Stadionatmosphäre geschaffen. Eine optisch trostlose Nordtribüne kann dagegen nicht im Interesse des Vereins sein. Positive Facetten der Fankultur aufgrund von marginalen Vorfällen einzuschränken ergibt aus unserer Sicht keinen Sinn. Stattdessen entsteht das Gefühl, dass der Vorstand des Sport-Club Freiburg e.V. die klassische Eskalationsspirale andreht. Uns ist kein Verein oder keine Fanszene bekannt, bei der dies für eine langfristig positive Entwicklung gesorgt hat.

Warum also diese unsinnigen Verbote? Die Ursache ist bei DFB und DFL zu suchen. Diese setzen die Vereine unter immer stärkeren Druck, selbst die geringsten Verstöße gegen die Richtlinien der Verbände mit Sanktionen gegen die eigenen Fans zu belegen. Bleiben diese aus, werden die von der Sportgerichtsbarkeit verhängten Strafen gegen die Vereine umso höher. Ziel ist es, eine Spaltung zwischen Fans und Vereinen herbeizuführen. Insbesondere Fangruppen, die sich kritisch zu der seit Jahren fortschreitenden negativen Entwicklung des Fußballs äußern sollen mundtot gemacht werden. Der Sport-Club Freiburg wird daher von den Verbänden gezwungen, sich selbst zu bestrafen. Die aktuelle Forderung von DFB-Präsident Grindel, auf Kollektivstrafen zu verzichten und mehr Dialog einzufordern, können wir unter diesen Umständen nicht ernst nehmen.

Wir rufen deshalb alle Fans auf, am Sonntag lautstark unsere Mannschaft zu unterstützen! Der Protest muss sich im Kontrast dazu gegen die Verbände richten! Ebenso fordern wir aber auch vom Vorstand unseres Vereins, sich zu positiven Fanaktionen zu bekennen und gegenüber DFB und DFL dafür einzusetzen, die Eskalationsspirale durch überzogene Strafmaßnahmen nicht weiter anzudrehen.

Corrillo Ultras