Schäm Dich, NOFV!

03/02/2018

Am vergangenen Samstag zeigten wir bei unserem Heimspiel gegen Leverkusen ein Spruchband auf dem „Solidarität mit Babelsberg 03. Nazis raus!“ zu lesen war. Kurz zum Hintergrund: Im April 2017 zeigten Cottbus-Fans beim Spiel in Babelsberg 03 mehrmals Hitlergrüße und skandierten unter anderem „Arbeit macht frei, Babelsberg 03“ und „Zecken, Zigeuner und Juden – Babelsberg 03“ in Richtung Heimkurve. Zudem stürmten Teile dieser Menschen zweimal den Platz. Das kann man sich z.B. in diesem Video zu Gemüte führen. Die Babelsberg-Fans reagierten darauf mit „Nazischweine raus“-Rufe. Beide Anhängerschaften brannten zudem Pyrotechnik ab. Im Folgenden wurde Energie Cottbus zu einer Geldstrafe in Höhe von 16.000 Euro und einem Geisterspiel verurteilt. Nicht wegen den rechtsradikalen Gesängen, sondern wegen der Pyrotechnik und einem versuchten Platzsturm. Die antisemitischen Gesänge und dokumentierten Hitlergrüße blieben in der Urteilsbegründung unerwähnt und unbestraft. Babelsberg 03 jedoch muss für die Pyroaktion sowie den „Nazischweine raus“-Rufe 7.000 Euro bezahlen. Zwar behauptet der NOFV, dass die Rufe von Babelsberg-Fans lediglich der Vollständigkeit wegen in der Urteilsbegründung auftauchen und diese nicht in das Strafmaß eingeflossen sind, sie aus der Urteilsbegründung streichen will er jedoch nicht. In Kombination mit der fehlenden Bestrafung gegen Cottbus wegen der antisemitischen Auswüchsen ein mehr als fragwürdiges Verhalten. Widerlich, NOFV!
Babelsberg 03 weigert sich nun aufgrund der in der Urteilsbegründung aufgeführten „Nazischweine raus“-Rufe die Strafe zu bezahlen. Der Nordostdeutsche Fußballverband kündigte daraufhin den Ausschluss des Potsdamer Vereins aus der Regionalliga an. Eine Frechheit!

Nazischweine raus!
Was gerade in Deutschland passiert ist besorgniserregend. Wer noch von „wehret den Anfängen“ oder die AFD frei von ihrem rechtsradikalen Kern spricht, der hat nicht verstanden, was gerade passiert. Allein ein Blick auf die letzte Woche zeigt, was für alarmierende Zustände wir erreicht haben: 3000 Menschen bei einer rassistischen Demo in Cottbus, ein Sprengstoffanschlag auf einen Döner-Imbiss in Zinnowitz, ein Schuss auf eine Moschee in Halle mit einem Verletzten und ein rassistischer Angriff auf einen Mann aus Guinea-Bissau in Magdeburg, welcher im Krankenhaus landet. Es gilt in jeder Situation – und selbstverständlich auch beim Fußball – klare Worte zu finden und kein Blatt vor den Mund zu nehmen.

Wir wünschen Babelsberg 03 auf ihrem Weg viel Kraft und Erfolg – ihr seid nicht alleine.
Faschismus bekämpfen. Überall!