Bundesweite Proteste:
Wir alle sind die Faszination Fußball!

22/08/2017

Seit der Gründung unserer Gruppe ist es neben der Unterstützung des Sport-Club Freiburg e.V. unser größtes Anliegen, auf Missstände im Fußball aufmerksamen zu machen. Durch unterschiedliche Protestformen wollen wir möglichst viele Fans dazu bewegen sich aktiv an der Gestaltung des Fußballs zu beteiligen und liefern dazu als Gruppe selbst Inhalte und neue Ansätze.

Wir beschäftigen uns sehr intensiv damit, den Fußball mit all seinen Organen, Entscheidungsträgern und Einflüssen zu verstehen und einzuordnen. Daraus ziehen wir Schlüsse, welche wir versuchen allen Fans einfach und durch unterschiedliche Formen und Medien zugänglich zu machen und diese gleichzeitig durch unterschiedliche Aktionen in und außerhalb der Stadien zu untermauern. So haben wir zum Beispiel ausführlich Kritik an der FC Bayern München AG und ihrem Einfluss auf den Fußball geübt.
Auch der unserer Ansicht nach sehr stumpfen „Nein zu RB“-Kampagne haben wir viele Argumente entgegengesetzt und versucht die Motivation solch eines Konzerns zu erklären und aufzuzeigen. Aber auch wie der Fußball Schuld an dem Erfolg von Red Bull Leipzig hat. Und Gleichzeitig üben wir permanent Kritik an den Verbänden und Vereinsvorständen, bis hin zu den Mitgliedern und Fans, welche die Vereine beeinflussen.

Wir sind überzeugt davon, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, die Fanbasis zum Erwachen zu bringen und aktiv enormen Einfluss auf die Entwicklung des Fußballs und der Verbände zu nehmen. Wie ihr unserem aktuellen Flyer sowie der Spruchbandaktion am vergangenen Sonntag entnehmen konntet, beteiligt sich die Freiburger Fanszene an den bundesweiten Protestaktionen gegen den DFB und die DFL.

Wir haben uns dafür entschieden, als Corrillo Ultras diesen bundesweiten Protest aktiv zu prägen und mitzugestalten.

Kein einfacher Schritt, denn neben sehr vielen fähigen Gruppen und Menschen, sitzt man bei solchen Zusammenschlüssen leider auch mit Szenen in einem Raum, welche immer wieder durch menschenverachtende, diskriminierende und stumpfe Aktionen in Erscheinung treten. Leider hat bereits am ersten Protestspieltag die Gruppe Fialova-Sbor des Vereins Erzgebirge Aue mit dem Spruchband „Sportgerichtsbarkeit = Vereinsholocaust“ gezeigt, dass es nicht einfach wird das Ganze zusammen zu halten. Unsere erste Mitteilung beinhaltet deshalb gleich eine Distanzierung von solchen Holocaust-Relativierern und antisemitischem Gedanken, welche nicht schön zu reden sind und die wir aufs schärfste verurteilen. Aus der Fanszene von Chemie Leipzig wurde dazu eine treffende Stellungnahme verfasst. Das sollte ein klares Signal an alle beteiligten Szenen und Gruppen sein: Ihr tragt eine enorme Verantwortung. Kommt endlich im 21. Jahrhundert an und verpisst euch mit solchen widerlichen Aktionen und Gedanken. Dafür ist kein Platz im Fußball und anderswo.

„Fick dich DFB!“ – ein bewusst stumpfer Anfang der Proteste, der jedoch eine notwendige Aufmerksamkeit erregt hat. Es ist klar, der DFB ist nicht der einzige Feind – bei der DFL und den Vereinen selbst muss mindestens genauso viel geschehen. Wir erhoffen uns nach dem Auftakttreffen in Dresden, dass langfristig eine kritische, reife und konstruktive Protestbewegung in diesem Sommer ins Rollen gebracht wurde.

Es ist an der Zeit, dem DFB, der DFL und den Vereinsführungen entschlossen aufzuzeigen, was die Probleme im Fußball sind; Lösungen zu erarbeiten und klare Ziele zu vereinbaren. Es ist die letzte Chance mit vollem Einsatz zu versuchen alle fußballbegeisterten Menschen zu vereinen, Bestehendes zu verändern, Entwicklungen zu stoppen und den Sport wieder in den Fokus zu rücken.