20. März – Fußball für alle!

09/03/2022

Die Nachrichten in Sachen Corona haben sich in den letzten Wochen wieder einmal überschlagen. Ab dem 20. März sollen alle „tiefgreifenden“ Corona-Maßnahmen fallen – wie immer gibt es also ein Hintertürchen und das ist nach dem bisherigen Pandemieverlauf auch durchaus verständlich.

Wir wissen heute noch nicht, wie die Lage in den nächsten Wochen und Monaten sein wird. Wir verstehen die Ankündigungen aus der Politik allerdings so, dass die meisten Einschränkungen bald fallen. Das heißt für uns: Wir gehen davon aus, dass auch beim Stadionbesuch wieder Normalität einkehrt. Die Einschränkungen der vergangenen Monate dürfen die Pandemie nicht überdauern. Die letzten zwei Jahre Fußball waren alles, nur nicht unsere Normalität und dürfen auch niemals dazu werden!

An dieser Stelle nehmen wir deshalb die Verbände und Funktionäre in die Pflicht. In den letzten zwei Jahren haben sie sich nicht mit Ruhm bekleckert, aber stetig beteuert, wie wichtig Fans für den Fußball sind. Jetzt ist die Zeit gekommen, sich ebenfalls für einen Fußball ohne Einschränkungen auf allen Ebenen einzusetzen. Dies bedeutet:

  • Volle Auslastung der Stadien inklusive der Stehplätze
  • Keine Zutrittsbeschränkungen
  • Keine Maskenpflicht unter freiem Himmel
  • Keine personalisierten oder digitalen Tickets
  • 10 % Gästekontingent
  • Keine Kompensation der Verluste der Pandemiezeit durch Preiserhöhungen für das Stadionpublikum

Das wäre ein nachhaltiger Schritt für alle Stadionbesucher!

Während sich der Stadionbesuch wieder normalisiert, ist das System des Profifußballs weiterhin kaputt. Deshalb erinnern wir noch einmal an unsere Forderungen für einen nachhaltigeren Fußball, die sich seit Beginn der Pandemie nicht verändert haben. Wir fordern:

  • Wettbewerbsfördernde, ligaübergreifende Verteilung der Fernsehgelder!
  • Verpflichtende Bildung von Rücklagen, um künftige Krisen besser überstehen zu können!
  • Erhalt der 50+1-Regel und ein Ende von Finanzdoping!
  • Gehalts- und Transferobergrenzen!
  • Beschränkung der Einflüsse der Spielerberater!
  • Obergrenzen für Spielerkader!

Groß waren vor zwei Jahren die Lippenbekenntnisse. Groß war die vermeintliche Demut in der finanziellen Not. Verändert hat sich bislang nichts.

Der Fußball braucht Veränderungen. Der Stadionbesuch muss fanfreundlich sein.

Jetzt seid ihr dran: Lasst den Worten Taten folgen.

Fußball für alle!

Die Fanszenen Deutschlands im März 2022

Wir trauern um Khalid – We mourn the loss of Khalid – نحن نحزن على

18/02/2022

Wir trauern um Khalid,
um Mohamed,
um Malocher,
um Mo.

Khalid wurde 32 Jahre alt. In Casablanca geboren, sah er sich vor ungefähr 20 Jahren gezwungen, nach Europa zu flüchten. Er versuchte in verschiedenen europäischen Ländern Fuß zu fassen, immer auf der Suche nach einer Chance. Vor circa zehn Jahren fuhr Khalid mit dem Zug an Freiburg vorbei, wurde darin von der Polizei kontrolliert und so wurde Freiburg seine — erzwungene — Heimatstadt in Deutschland. Es ist wunderschön zu wissen, dass Freiburg auch ein Stück weit zu seinem Zuhause wurde, an das er immer wieder zurückkehrte. 2014 haben viele von uns Khalid bei einem Fußballturnier kennengelernt. Sehr schnell wurde Khalid ein fester Teil der Freiburger Fanszene und reiste dem Sport-Club Freiburg hinterher.

Er verstarb vergangene Woche in Freiburg und hinterlässt eine große Lücke in unseren Kreisen.

Bei allen Schmerzen, die viele, die Khalid kennenlernen durften, seit letzter Woche haben, ist da auch eine besondere Dankbarkeit zu spüren. Die Dankbarkeit, Khalid zu kennen, als unseren Freund zu wissen, gemeinsame Erlebnisse mit ihm geteilt, zusammen gelacht, geweint, gejubelt, gelitten, gefeiert und vieles von ihm gelernt zu haben. Khalid hat einen wichtigen Platz in etlichen Herzen. Er öffnete sein Herz für viele Menschen und brachte viel Wärme ein, wo immer er war. Khalid war sehr gesellig, wenn er sich sicher fühlte. Sei es beim Kochen und gemeinsamen Essen, bei Gesprächen über Politik und Gesellschaft, bei der vielen Zeit, die er beim Fußball verbrachte oder draußen mit seinen vielen Freunden. Khalid war ein sehr respektvoller Mensch, der anderen immer helfen wollte, wo er nur konnte. Er genoss lange, tiefe und ehrliche Gespräche.

Auch immer zu spüren waren seine etlichen Traumata, seine Angst, seine Enttäuschung, seine Wut, die widerlichen Blicke aus der Dominanzgesellschaft auf ihn herab, Druck und sein tägliches Leiden. Khalid litt unter der extremen Ungerechtigkeit, welche ihm in die Wiege gelegt wurde. Er litt unter seiner Chancenlosigkeit. Er litt unter der Gnadenlosigkeit der europäischen und deutschen Politik. Er litt unter rassistischen Übergriffen und Strukturen. Er litt unter der feindlichen Stimmung, die im letzten Jahrzehnt in Deutschland und auch explizit in Freiburg von Polizei, Medien und Rechten erzeugt und von weiten Teilen der Politik und Gesellschaft mitgetragen wurde. Er litt auch sehr intensiv mit, wenn Menschen ebenfalls von solchen Ungerechtigkeiten betroffen waren. Wir alle wissen um die riesige und nicht überwindbare Ungleichheit, in die Khalid und der Rest unserer Gruppe geboren wurden. Immer wieder nahm er einen neuen Anlauf und er kämpfte sich seinen ausweglosen Weg voran — mal mit Unterstützung, mal alleine.

Seine wichtigsten Ziele waren es, eine eigene Familie zu gründen und seine Verwandten in Marokko zu besuchen. Seine Mutter, seine Oma, seine ganze Familie, die er so sehr liebte, in den Arm nehmen zu können. Er wollte selbst Kinder an einem Ort bekommen, an dem sie wirkliche Chancen auf ein besseres Leben haben, als er es leben musste. Khalid lebte an unterschiedlichen Orten, wo es überall sehr viele Menschen gibt, die froh darüber sind, Teil seines Lebens gewesen zu sein. Viele Menschen, die jetzt um ihn trauern.

In diesen Tagen zeigt sich eine große Gemeinsamkeit, die uns (alle) eint: der Tod. Dass Khalid diesen so früh erfahren musste, macht uns unbeschreiblich traurig.
Unser tiefes Mitgefühl gilt Khalids Familie.

Khalid hat so viele Herzen erobert.
Khalid bleibt für immer in unseren Herzen.


Wer sich an einer Geldsammlung für die Beerdigung in Marokko und für Khalids Familie beteiligen möchte, kann sich bei uns melden.


We mourn the loss of Khalid,
of Mohamed,
of Malocher,
of Mo.

Khalid lived to the age of 32. Born in Casablanca, he was forced to flee to Europe about 20 years ago. He tried to gain a foothold in various European countries, always looking for a chance. About ten years ago, Khalid passed Freiburg by train, was checked by the police and so Freiburg became his – forced – hometown in Germany. It is wonderful to know that Freiburg also became a bit of his home, to which he returned again and again. In 2014, many of us met Khalid at a football tournament. Very quickly, Khalid became an integral part of the Freiburg fan scene and followed Sport-Club Freiburg around.

He passed away last week in Freiburg and leaves a big gap in our circles.

Despite all the pain that many who were able to get to know Khalid have felt since last week, there is also a special gratitude. The gratitude to know Khalid as our friend, to have shared common experiences with him, to have laughed together, cried together, cheered together, suffered together, celebrated together and to have learned a lot from him. Khalid has an important place in many hearts. He opened his heart to many people and brought a lot of warmth wherever he was. Khalid was very sociable when he felt safe. Whether it was cooking and eating together, talking about politics and society, spending a lot of time at football matches, or outside with his many friends. Khalid was a very respectful person who always wanted to help others whenever he could. He enjoyed long, deep and honest conversations.

You could also always feel his several traumas, his fear, his disappointment, his anger, the disgusting looks from the dominance society down on him, the pressure and his daily suffering. Khalid suffered from the extreme injustice he was born into. He suffered from his lack of opportunities. He suffered from the mercilessness of European and German politics. He suffered from racist attacks and structures. He suffered from the hostile atmosphere that was created during the last decade in Germany and also explicitly in Freiburg by the police, the media and the right-wing and was supported by large parts of politics and society. He also suffered very intensely when people were also affected by such injustices. We all know about the huge and insurmountable inequality into which Khalid and the rest of our group were born. Again and again, he made another effort, and he fought his way forward along his hopeless path – sometimes with support, sometimes on his own.

His main goals were to start his own family and to visit his relatives in Morocco. To be able to hug his mother, his grandma, his whole family that he loved so much. He wanted to have children of his own in a place where they would have real opportunities for a better life than he had to live. Khalid lived in different places with lots of people who are happy to have been a part of his life. Many people who are mourning him now.

In these days a great commonality shows up, which unites us (all): the death. That Khalid had to experience this so early makes us indescribably sad.
Our deepest sympathy goes to Khalid’s family.

Khalid has conquered so many hearts.
Khalid will live on in our hearts forever.


Anyone who would like to participate in a collection of money for the funeral in Morocco and for Khalid’s family can contact us.


نحن نحزن على فقدان خالد،
محمد،
،Malocher / العامل الكادح المجتهد بالألمانية
مو.

خالد عاش حتى سن الثانية والثلاثين. ولد في الدار البيضاء – المغرب، وأجبر على الفرار إلى أوروبا منذ حوالي ٢٠ عامًا. حاول الحصول على موطئ لقدمه في عدة دول أوروبية مختلفة، بحثًا دائمًا عن فرصة.
قبل حوالي عشر سنوات ، عبر خالد مدينة فرايبورغ بالقطار ، وتم فحصه من قبل الشرطة ، وهكذا أصبحت فرايبورغ مسقط رأسه – قسريًا – في ألمانيا. إنه لأمر رائع أنه عرف أن فرايبورغ أصبحت أيضًا مثل موطنه، والذي عاد إليه مرارًا وتكرارًا. في عام ٢٠١٤ ، ألتقى الكثير منا بخالد في بطولة كرة القدم. وسرعان ما أصبح خالد جزء لا يتجزأ من مشهد مشجعي نادي فرايبورغ وتتبع نادي فرايبورغ في كل مكان.

خالد توفي الأسبوع الماضي في فرايبورغ وترك فجوة كبيرة في حياتنا.
و بالرغم من كل الألم الذي شعرنا به، ممن تمكنوا من التعرف على خالد و وفاته الأسبوع الماضي ، هناك أيضًا امتنان خاص. الامتنان لمعرفتنا بخالد كصديق لنا ، لتقاسم التجارب المشتركة معه ، الضحك معًا ، البكاء معًا ، الهتاف معًا ، العناء معًا ، الأحتفال معًا ، فلقد تعلمنا الكثير منه.
خالد له مكانة كبيرة في كثير من القلوب. خالد فتح قلبه للكثير من الناس وجلب الكثير من الدفء أينما كان. خالد كان اجتماعيًا جدًا عندما شعر بالطمأنينة. سواء كان الأمر يتعلق بالطهي وتناول الطعام معًا ، أو التحدث عن أمور السياسة والمجتمع ، أو قضاء الكثير من الوقت في مباريات كرة القدم ، أو حتي بالخارج مع العديد من أصدقائه. كان خالد شخصًا محترمًا للغاية وأراد دائمًا مساعدة الآخرين كلما استطاع فعل ذلك. دائما ما كان يستمتع بمحادثات طويلة، عميقة و صادقة.

يمكنك أيضًا أن تشعر دائمًا بصدماته المتعددة ، خوفه ، خيبة أمله ، غضبه ، النظرات الدونية و المثيرة للاشمئزاز من المجتمع له ، والضغط ومعاناته اليومية. لقد عانى خالد من الظلم الشديد الذي ولد فيه. لقد عانى من قلة الفرص. لقد عانى من قسوة السياسة الأوروبية والألمانية. لقد عانى من اعتداءات و هياكل مجتمعية عنصرية. لقد عانى من الأجواء العدائية التي نشأت خلال العقد الماضي في ألمانيا و بشكل واضح أيضا في فرايبورغ من قبل الشرطة، الإعلام واليمين و بدعم أجزاء كبيرة من السياسيين والمجتمع. كما أنه عانى بشدة عند تأثر الناس أيضًا بمثل هذا الظلم. نعلم جميعًا عدم المساواة الهائلة التي لا يمكن التغلب عليها والتي ولد فيها خالد وبقية مجموعتنا. مرارًا وتكرارًا ، لقد بذل جهدًا آخر، وشق طريقه إلى الأمام على طول طريقه اليائس – أحيانًا بدعم ، وأحيانًا بمفرده.
كانت أهدافه الرئيسية أن يبدأ تكوين أسرته وزيارة أقاربه في المغرب. ليتمكن من عناق والدته وجدته وعائلته كلها التي أحبها كثيرًا. لقد أراد أن ينجب أطفالًا في مكان يكون لديهم فيه فرص حقيقية لحياة أفضل مما كان عليه أن يعيش. لقد عاش خالد في أماكن مختلفة مع الكثير من الناس الذين يسعدهم أن يكونوا جزءً من حياته. كثير من الناس الذين يحزنون عليه الآن.

يظهر في هذه الأيام قاسم مشترك كبير يوحدنا (جميعًا): الموت. كان على خالد تجربة هذا في وقت مبكر جدًا يجعلنا حزناء بشكل لا يوصف.
تعاطفنا العميق مع عائلة خالد.

لقد غزا خالد الكثير من القلوب
سيعيش خالد في قلوبنا إلى الأبد.

يمكن لأي شخص يرغب في المشاركة في تحصيل أموال الجنازة في المغرب و لعائلة خالد الأتصال بنا.

Europa-Park-Geschäftsführer tritt Werte des Sport-Club Freiburg e.V. mit Füßen

10/02/2022

Einer der Geschäftsführer des Europa-Parks, Michael Mack, hat auf Twitter einen wissenschaftsfeindlichen und verschwörungsideologischen Podcast geteilt. Die Meinungen und Werte, die in diesem Podcast geäußert werden, stehen in krassem Gegensatz zu den Werten unseres Sport-Club Freiburg e.V. Michael Mack vertritt als Geschäftsführer einen der prominentesten Sponsoren unseres Vereins und außerdem den Namenssponsor des Mooswaldstadions. Dass er auf seinem offiziellen Profil solche Inhalte teilt und auf Nachfrage gegen Kritik verteidigt, ist deshalb nicht hinnehmbar und sollte alle Fans und Mitglieder des Sport-Club Freiburg e.V. alarmieren.

Der geteilte Podcast ist eine Folge der Podcast-Reihe „indubio“ des rechtspopulistischen Internetportals „achgut.com“, das unter anderem für das Verbreiten von Falschinformationen zur Corona-Impfung bekannt ist. Die Gäste von Moderator Burkhard Müller-Ullrich sind Philosoph Matthias Burchardt, Rechtsanwalt Alexander Christ und Ex-SPD-Politiker Gunter Weißgerber. Burchardt sitzt im Beirat des verschwörungsideologischen Blogs „Rubikon“ und spricht auf Veranstaltungen der Querdenken-Partei „dieBasis“. Christ unterstützt die „Anwälte für Aufklärung“, die eindeutig dem Querdenken-Mileau zuzuschreiben sind. Weißgerber hält Reden auf Veranstaltungen der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung und schreibt gerne für das rechte Magazin „Tichys Einblick“. Allein diese personelle Zusammensetzung sollte schon verdeutlichen, weshalb das Teilen dieses Podcasts in keiner Weise mit den Werten des Sport-Club Freiburg e.V. zu vereinbaren ist.

Doch damit nicht genug: Schon im Titel der Folge, „Zornbürger, spaziert!“, wird für eine Teilnahme an den verschwörungsideologischen und antisemitischen Querdenken-“Spaziergängen“ geworben. Im Podcast selbst wird die Klimakrise als „Untergangsfantasie der Grünen“ dargestellt und sarkastisch behauptet, es wäre gerecht, wäre es überall auf der Welt gleich warm. Im weiteren Verlauf werden Verschwörungserzählungen bezüglich des Corona-Virus sowie der Impfung gegen dieses verbreitet. Dabei ist zur Impfung von einer „genetischen Segregation“ sowie einem „genetischen Experiment“ die Rede, das möglicherweise „zwei Menschheiten“ zur Folge hätte. Außerdem wird behauptet, dass das Tragen von Masken virologisch „Nonsens“ sei. Am Ende des Podcasts wird schließlich zum (nicht-parlamentarischen) Sturz der Regierung durch ein mit den Querdenken-Spaziergänger*innen assoziierten „Souverän“ aufgefordert.

Natürlich muss dies auch in einen Gesamtkontext eingeordnet werden, in dem Woche für Woche Demonstrationen und „Spaziergänge“ stattfinden, auf denen offen antisemitische und Holocaust-verharmlosende Aussagen getroffen werden, auf denen Verschwörungserzählungen verbreitet werden und auf denen auch Rechtsradikalen und Neonazis ein Weg in die gesellschaftliche Mitte bereitet wird. Der Podcast „Zornbürger, spaziert!“, und damit auch Macks Tweet, unterstützen und befeuern diese gefährliche Entwicklung und sind deshalb absolut inakzeptabel.

Der Europa-Park ist „Exklusivpartner“ des Sport-Club Freiburg e.V. und zusätzlich Namenssponsor des Mooswaldstadions. Der Europa-Park ist aufgrund seines Sponsorings rund um den Sport-Club omnipräsent und es ist unerträglich, bei jedem Anblick eines gelb-blauen Schriftzugs an einen Geschäftsführer denken zu müssen, der Verschwörungserzählungen und wissenschaftsfeindliche Inhalte teilt und keine Scheu hat, Rechtspopulisten eine Plattform und Reichweite zu geben.

Wir erwarten vom Vorstand des Sport-Club Freiburg e.V. sowie seinem Präsidenten, Eberhard Fugmann, sich eindeutig gegen die von Michael Mack geteilten Aussagen zu positionieren und die aktuelle und zukünftige Zusammenarbeit mit dem Europa-Park unter der Leitung von Michael Mack zu überdenken. Denn es gilt nach wie vor, was Christian Streich im Jahr 2016 in Bezug auf einen Rechtsruck in Deutschland gesagt hat: „Damit heißt es für alle anderen, sich bekennen. Und wer das nicht tut, und sich da nicht klar bekennt, der trägt eine Mitverantwortung.“

Corrillo Ultras

Never Forget the 74!

01/02/2022

10 years ago, 74 fans of Al Ahly were killed around the away match in Port Said in a planned act of revenge involving the former government. Fans of SC Freiburg commemorate the murdered with this graffiti. Never forget the 74!

„Nie wieder“ ist jetzt!

27/01/2022

Der 27. Januar ist der Tag, an dem sich die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz zum 77. Mal jährt. Wir gedenken den Millionen Opfern der Shoa und mahnen an, was sich im Hier und Jetzt abspielt. Immer wieder unwidersprochen. Inner- und außerhalb der Stadien, in Gesprächen, Gesängen und im Internet.

Wer die damaligen Verbrechen relativiert oder beispielsweise mit den Schutzmaßnahmen während einer Pandemie gleichsetzt, macht sich schuldig – wer weghört und wegsieht auch.

Wir erwarten von uns, von euch und vom Sport-Club Freiburg e.V., dass die Worte „Nie wieder“ mehr werden als alljährliche Aktionen.

Heimspiel gegen Frankfurt

17/11/2021

Zum Spiel gegen die Spielvereinigung Fürth gab es von unserer Seite das erste Mal seit März 2020 organisierten Support. Seitdem hat sich nicht nur die Corona-Lage drastisch verschlechtert, im Stadion wird es beim Heimspiel gegen Frankfurt auch erstmalig eine Maskenpflicht auf den Stehplätzen geben.

Unter diesem Umständen ist für uns leider kein organisierter Support denkbar. Bitte verhaltet euch solidarisch gegenüber all denen, die aus gesundheitlichen Gründen auf unsere Vorsicht angewiesen sind. Zusammen wollen wir den Sport-Club möglichst bald wieder lautstark unterstützen können: Tragt Maske und nutzt die Möglichkeit, euch vor dem Spiel zu testen!

Corrillo Ultras
IWF12
Synthesia Ultras

Heimspiel gegen Fürth

26/10/2021

Hallo Sport-Club-Fans,

nach über anderthalb Jahren können wir am Samstag wieder ein SC-Spiel im vollen Stadion verfolgen. Wir werden daher beim Heimspiel gegen Fürth gemeinsam im Stadion präsent sein und Support organisieren.

Corrillo Ultras
IWF12
Synthesia Ultras

Fußball in der aktuellen Situation

21/08/2021

Sport-Club-Fans, ihr habt lange nichts gehört von uns und das liegt maßgeblich daran, dass es uns nach wie vor schwer fällt, einen angemessenen Umgang mit der anhaltenden Situation zu finden. Ein Besuch im Stadion wie wir ihn uns vorstellen ist im Moment noch nicht in greifbarer Nähe. Distanz zwischen den Fans ist zwar nachzuvollziehen, aber macht ein Fußballspiel aktuell noch zu etwas, womit wir nichts anfangen können. Fußball bedeutet Nähe und Emotion,  unter diesen Umständen fühlen wir das nicht.

Ein Losverfahren beglückt aktuell die einen und enttäuscht die anderen. Eine bessere Idee haben wir nicht, aber einen Besuch für uns als Gruppe macht es unmöglich.

Wenn sich die Situation ändert, lassen wir es euch wissen. 

SC-Fans einigen sich auf den Namen »Mooswaldstadion«

04/06/2021

Wir sehen uns bald im Mooswaldstadion!
Ein langwieriger Prozess zur Namensfindung für das neue Stadion ist vor kurzem auf die Zielgerade eingebogen und nun im Ziel angelangt. Einige Wochen zuvor wurden zahlreiche Fanclubs und Gruppen per Mail angeschrieben, worin unser Anliegen, zukünftig einen nichtkommerziellen Namen für das mittlerweile fast fertige Stadion zu verwenden, erklärt wurde.
Alle adressierten Parteien konnten Vorschläge einsenden, sowie an der darauf folgenden Diskussion darüber teilnehmen. In einem ausführlichen Sondierungsverfahren mit über zwanzig Ideen legten sich die Vertreter der mitwirkenden Fanclubs und Gruppen auf fünf Namen fest.
Im Anschluss daran hatte man eine Woche Zeit, um ein weiteres Mal intern zu klären, für welchen Favoriten man sich bei der Abstimmung stark machen möchte.
Jeder anwesende Fanclub bzw. jede Gruppe durfte eine Stimme abgeben und am Ende des Tages ging das Mooswaldstadion einstimmig als klarer Sieger hervor. Wie auch schon beim Dreisam- und dem Möslestadion, freuen wir uns den neuen Standort mit einem lokalen Bezug schmücken zu können.
Für viele von uns wird es nicht einfach sein, sich an die neue Heimstätte zu gewöhnen. Umso wichtiger erscheint es uns einen ersten Schritt in Richtung Identifikation zu machen, den hoffentlich viele Menschen mitgehen. Wir als Fans möchten das Mooswaldstadion und seinen Namen Schritt für Schritt mit Leben füllen und würden uns darüber freuen, wenn diese Bezeichnung für alle Leute an erster Stelle steht, sobald das Bauwerk in der Achim-Stocker-Straße Thema ist.

Soli-Shirt zum letzten Spiel in Frankfurt

03/04/2021

Am 22.05.2021 bestreitet der Sport-Club Freiburg e.V. sein letztes Auswärtsspiel in der Saison 2020/21. Eine Saison, die uns sicher noch lange – weitestgehend im negativen Sinn – in Erinnerung bleiben wird. Corona-Pandemie, nervige Fußballfunktionäre und irgendwie ein Gefühl, dass der Fußball seiner gesellschaftlichen Verantwortung nicht so richtig gerecht wird. Grund genug in dieser grauen Suppe mit bestem Beispiel voranzugehen und eine neue Soliaktion zu starten.

So gibt es zum letzten Auswärtsspiel gegen die Eintracht Shirts zu erwerben. Der komplette Erlös des Verkaufs wird in zwei Hälften geteilt. Der eine Teil geht an WADI, der andere an den Arbeitskreis Leben Freiburg e. V.. Zeigt euch solidarisch, bekennt Farbe und kauft euch ein Shirt! Erzählt es euren Freund:innen und lasst uns diese Saison wenigsten gemeinsam im gleichen Shirt beenden.

Das bedruckte Fairtrade-Shirt kostet inkl. Versand 20€ (innerhalb Deutschland). Die Sammlung der Bestellungen läuft bis zum 20.04.2021.
Gerne nehmen wir auch Spenden, unabhängig von einem Shirt Kauf, entgegen und leiten diese an die beiden Organisationen weiter.
Bestellung des Shirts unter folgendem Link: https://supporterscrew.de/soli-shirt/

Die Organisationen:

Der Arbeitskreis Leben bietet seit 1997 Hilfe in Lebenskrisen und bei Selbsttötungsgedanken. Für junge Menschen hält er eine anonyme Peer-Beratung im Mailformat bereit, die seit der Corona-Pandemie auch bei allgemeinen Krisen berät. Weitere Informationen unter https://www.akl-freiburg.de oder https://www.u25-freiburg.de.

WADI unterstützt seit 30 Jahren verschiedene Programme und Projekte (nicht zuletzt mit Bezug zum Fußball) zur Selbsthilfe und Stärkung von Menschen- und Frauenrechten im Nahen Osten. Weitere Informationen unter https://wadi-online.de/.

We will never forget the 74.

01/02/2021

Am 1. Februar 2012 wurden in Port Said bei einem Fußballspiel der ersten ägyptischen Liga, zwischen dem ortsansässigen Team Al Masry aus Port Said und Al Ahly aus Kairo, 72 Gästefans getötet. Zwei weitere Fans unserer Freunde aus Kairo wurden bei Protesten wenige Wochen vor und nach Port Said ermordet. Wir trauern um 74 ermordete Fußballfans.

Wir werden sie niemals vergessen.

Symbolische Auswärtsfahrt – Tausche ein Stadionbier gegen zwei warme Mahlzeiten

27/01/2021

Der Ball rollt weiter, als würde die Welt nicht Kopf stehen.  Es ist eine Zeit, in der uns Fans vor der Frage des Stadionbesuchs viele andere Fragen beschäftigen. Viele Fans machen deutlich, dass sie ein „weiter so“ im Profifußball nicht akzeptieren wollen sowie fehlende Veränderungen im Profifußball äußerst kritisch sehen. Eine schwierige Zeit. Für den Fußball und für uns alle. Aber noch viel mehr für Menschen, die aufgrund diverser Umstände in ihrem Leben benachteiligt sind.

Vor zwei Wochen hätten über 20.000 SC-Fans die fünf Tore gegen Köln sowie den Vereinsrekord in der Bundesliga im Dreisamstadion bejubelt. Einige Tausende wären eine Woche später nach Bayern gereist und hätten erneut ein extrem starkes Spiel unseres SC gesehen. Mit dieser Euphorie und dem Derbysieg im Rücken, wären mehr Freiburger Busse in Wolfsburg eingefahren als Autos diese „Stadt“ verlassen. Die Fahrt in die belangloseste Stadt des Landes wäre zum Fest geworden.

Weil wir in dieser Zeit die Menschen in benachteiligten Lebenssituationen nicht vergessen wollen und sollten, rufen wir zum Spiel gegen den VfL Wolfsburg zu unserer symbolischen Auswärtsfahrt auf: 

Unter dem Motto „Tausche ein Stadionbier gegen zwei warme Mahlzeiten“ rufen wir alle SC-Fans dazu auf, das Geld, das man eigentlich für diese Auswärtsfahrt ausgegeben hätte, zu spenden. 

Da die letzte Auswärtsfahrt schon eine Weile her ist und sich vielleicht nicht mehr alle so genau erinnern, haben wir im Folgenden als Anregung für eure Spenden im Rahmen der symbolischen Auswärtsfahrt einige Kostenpunkte aufgeführt, die bei einem solchen Ausflug anfallen können. Außerdem haben wir angegeben, was man mit diesen Beträgen bewirken kann.

Für 5 € gibt es ein Stadionbier. Oder zwei warme Mahlzeiten.
Für 15 € gibt’s die Eintrittskarte. Oder Unterstützung für die private Seenotrettung. 
50 € kostet die Busfahrt. Oder Akuthilfe für Moria. 
ICE-Fahrt mit Stopp im Bordbistro 100 €. Oder ein Stück Vordach für den Essenstreff.

Der Erlös fließt vollständig in Projekte für Menschen in benachteiligten Lebenssituationen. Dabei gehen 50% an den Freiburger Essenstreff, welcher Freiburger Wohnsitz- und Obdachlose unterstützt, sowie 50% an die Kampagne #LeaveNoOneBehind, die Geflüchteten an den EU-Außengrenzen hilft. Die oben aufgelisteten Kostenpunkte und Verwendungszwecke dienen nur als Anhaltspunkte, um eine mögliche Verwendung anschaulicher zu machen. Der Gesamterlös wird geteilt und jeweils zu 50% an die genannten Organisationen gespendet.

Spendenkonto:
Supporters Crew Freiburg e.V. 
IBAN: DE90680900000022356909
BIC: GENODE61FR1
Verwendungszweck: Tausche Bier

Weitere Informationen zu den beiden Organisationen findet ihr unter https://www.essenstreff-freiburg.de/ und https://lnob.net/projekte/.

Wir freuen uns über eure Unterstützung und wenn ihr den Aufruf weiterverbreitet. 

Supporters Crew Freiburg e.V. und Corrillo Ultras im Januar 2021

Stellungnahme der Fanszenen Deutschlands zur Verteilung der TV-Gelder & Reformen im Fußball

25/11/2020

Im Frühling sahen sich die Fußballvereine der ersten beiden Ligen ob wirtschaftlicher Zwänge in der Not, den Spielbetrieb schnellstmöglich wieder aufzunehmen. Die zügige Erfüllung der Verpflichtungen gegenüber den TV-Sendern wurde als einzige Möglichkeit ins Feld geführt, um einen wirtschaftlichen Kollaps des Systems Profifußball in Deutschland zu verhindern.

Um hierfür während noch unklarer Pandemielage für Verständnis zu werben, zeigten sich Vereine und Verbände selbstkritisch. Es gebe Fehlentwicklungen, man könne nicht so weitermachen, es brauche neue Rahmenbedingungen für den Fußball.

Dann rollte der Ball wieder, die Saison ging zu Ende, die nächste Spielzeit begann. Reformen? Fehlanzeige! Wenigstens ein Grundsatzbeschluss, der den Willen zur Veränderung bekundet? Fehlanzeige!

Stattdessen Schweigen im Walde bei den großen Protagonisten des „Re-Start“.

Nun steht die Entscheidung über die künftige Verteilung der Einnahmen aus der nationalen und internationalen TV-Vermarktung bevor. Hier hören wir nun endlich einige reformwillige Stimmen aus dem Ligaestablishment. Diese Stimmen sind auch verdammt wichtig. Doch noch bleiben die Forderungen hinter den bekannten Erwartungen vieler Fans, wie dem detaillierten Konzept von „Zukunft Profifußball“, zurück. Die Neuverteilung der TV-Gelder ist gleichzeitig ein Test, ob die Worte im Frühjahr die erwartete Nebelkerze oder doch ehrlich gemeint waren. Eine deutlich gleichmäßigere Verteilung der TV-Gelder kann nicht alle Fehlentwicklungen der letzten 30 Jahre rückgängig machen, aber sie ist ein erster Schritt in Richtung substanzieller Veränderungen. Weitere Reformen zur Förderung eines ausgeglicheneren Wettbewerbs, aber auch eines nachhaltigen Wirtschaftens müssen folgen.

Der Ball befindet sich nach wie vor bei den Funktionären der Vereine und Verbände. Wenn der Fußball als gesamtgesellschaftliches Ereignis eine Perspektive haben soll, tun diese gut daran, die Vorschläge aus den Kurven endlich ernst zu nehmen und als Auftrag zu begreifen.

Fanszenen Deutschlands

Offener Brief zur Verteilung der TV-Gelder

24/11/2020

Sehr geehrter Vorstand des Sport-Club Freiburg e.V., 

etliche Freiburger Fanclubs, Fangruppen und Einzelpersonen haben sich diesen Sommer im Rahmen der Initiative ‚Unser Fußball‘ für grundlegende Reformen im Profifußball ausgesprochen.

Mit der anstehenden Entscheidung zur Verteilung der TV-Gelder können nun die Weichen für einen faireren und spannenderen Wettbewerb gestellt werden. Diese Entscheidung wird auch zeigen, wie ernst der Fußball die Kritik von uns Fans nimmt. Für uns ist klar: Wir wollen weg von einem System, in dem die großen Klubs massiv von den gemeinsamen Erlösen profitieren.

In der Saison 2019/20 hat der Erstplatzierte Bayern München das 5-Fache unseres Sport-Clubs und das 8-Fache des letztplatzierten SC Paderborn an Medienerlösen (DFL & UEFA) erhalten. Das aktuelle Modell macht einen fairen und ausgeglichenen Wettbewerb unmöglich. Eine Umverteilung der DFL-Erlöse ist als erster Schritt dringend notwendig.
Noch bis in die 2000er Jahre haben die Vereine zumindest bei den nationalen Medienerlösen den selben Anteil erhalten. Auch deshalb war es einem solide wirtschaftenden Verein wie unserem Sport-Club möglich, sich im Profifußball zu etablieren.

Wir fordern Sie, Herr Leki, deshalb auf, sich im Sinne der Integrität des Wettbewerbs für eine deutlich gleichmäßigere Verteilung aller TV-Gelder im Präsidium der DFL einzusetzen.

Konkret fordern wir:
  • Einen möglichst hohen Sockelbetrag (z.B. 75 Prozent) der Medienerlöse, der innerhalb der Ligen gleich verteilt wird.
  • Die Aufteilung der verbleibenden Gelder anhand von Leistungskriterien, die Zukunftsorientierung und Nachhaltigkeit beinhalten (bspw. Jugendförderung und die vom Sport-Club eingebrachte Effizienzquote).     

Lassen Sie sich von vermeintlich großen Playern nicht unter Druck setzen. Im Ergebnis muss die Spreizung innerhalb der Ligen drastisch zurückgehen.

Entschlossen für einen nachhaltigen und fairen Fußball

Alsterfüchse Hamburg
Anna Lüsebier
Auswärtsfunken
Breisgau Rebellen Freiburg
Breisgauflitzer e.V.
Coevorden Fanclub Freiburg 
Corrillo Ultras
Der SC Freiburg ist BUNT nicht braun
Die Seefüchse
Dreisam Bobbele
Dreisam Magic 95 e.V.
Exilence 2012
Fanclub Freiburger Botschaft zu Stuttgart
Himmelsstürmer
Immmer Wieder Freiburg
Knaddly’s
Natural Born Ultras
Red Foxes United
SC Freiburg Fanclub Schwiizer Füchs
SC-Fanclub Flank‘se e.V.
SC-Junkies 
Sezione Berlino
smells like team spirit
Supporters Crew Freiburg e.V.
Synthesia Ultras
The Jones Brothers Freiburg
Torpedo Kinzigtal e.V.
VOLL DEBIEE
Weingärtner Füchse e.V.

Corrillo Ultras Twitter Account

23/11/2020

Das Stadion ist der Ort, an dem wir durch Spruchbänder, Flyer oder Gesänge unsere Positionen vertreten und viele Menschen erreichen können. Normalerweise. Daher werden wir ab sofort zusätzlich einen Twitter Account nutzen, um Informationen und unsere Positionen zu teilen.

An Online-Diskussionen per 280 Zeichen wollen und werden wir uns nicht beteiligen. Ihr könnt jederzeit per E-Mail an info@corrillo.org mit uns in Austausch treten.

Chance verpasst. Kein Richtungswechsel der Freiburger Sicherheitspolitik

11/11/2020

Das Amt für öffentliche Ordnung, die Freiburger Polizei und der Freiburger Gemeinderat haben eine historische Chance verpasst: Seit gut einem Jahr liefen die Vorbereitungen auf die neue Stadion- und Polizeiverordnung für das neue Stadion. Weiterhin werden Fußballfans in Freiburg zum Sicherheitsrisiko erklärt. Anerkennung unserer positiven, kreativen und bunten Fankultur in Freiburg? Fehlanzeige. 

Was ist passiert?

Viele SC Fans haben mit dem anstehenden Umzug ins neue Stadion die Hoffnung verbunden, dass dies auch eine Änderung der Stadion- und Polizeiverordnung mit sich bringt. Bisher hatte Freiburg eine reine Polizeiverordnung. Im neuen Stadion wird es eine Kombination aus Stadion- und Polizeiverordnung geben. Das heißt: Der SC Freiburg bekommt zwar Teile seines Hausrechts zurück, kann z. B. die Freigabe von Fanutensilien regeln. Gleichwohl gilt eine Polizeiverordnung im und um das Stadion. Sie liegt sozusagen über der Hausordnung des Sport-Clubs. 

Was ist die Kritik?

Die Polizeiverordnung ist ein Mittel der Gefahrenabwehr. Das heißt: Bürgerrechte werden präventiv eingeschränkt, weil ein potenzielles Verhalten von Fußballfans antizipiert wird. Die Polizeiverordnung gilt auf dem gesamten Gelände der technischen Universität und auf dem gesamten (!) Wolfsbuck. In diesem Bereich wird dem Polizeivollzugsdienst zugestanden, Personenkontrollen durchzuführen. Diese müssen nur damit begründet sein, dass vermutet wird, gegen die Polizeiverordnung verstoßen zu haben. Und das ist in diesem Fall leicht: Eine Flasche, eine Dose, einen Becher dabei? Spieltagsflyer verteilt? Eine Sammlung für einen guten Zweck durchgeführt? Seit gestern ausreichende Gründe für eine Personenkontrolle. Je nachdem, ob ein Verstoß auch in der langen Liste der Ordnungswidrigkeiten festgehalten ist, kann es zu teils empfindlichen Geldstrafen kommen. 

Diplomatischer Weg erfolglos

Seit gut einem Jahr haben wir, Vertreter*innen der Corrillo Ultras und der Supporters Crew, uns mit verschiedenen Akteur*innen der Freiburger Kommunalpolitik ausgetauscht, um auch auf diplomatischen Weg Änderungen in der Polizeiverordnung zu erreichen. Es wurden zahlreiche Gespräche mit Fraktionen geführt, es wurden Argumente ausgetauscht, Positionspapiere geschrieben und Kompromisse verhandelt. Wir haben teils sehr engagierte Gemeinderäte und Gemeinderätinnen erlebt, die sich ausführlich mit unseren Positionen auseinandergesetzt haben. Aus dieser Auseinandersetzung sind mehrere Änderungsanträge hervorgegangen.

Wir müssen feststellen: Unser Engagement hat nicht gereicht. Gestern wurde die Polizeiverordnung in der ursprünglich eingereichten Form verabschiedet. Für die o. g. Änderungsanträge haben die Fraktionen wie folgt gestimmt:

  • Streichung des Flaschen-, Dosen- und Becherverbots (dafür: ESFA, JUPI)
  • Verkleinerung des Geltungsbereichs: Herausnahme des Wolfsbucks (dafür: ESFA, JUPI, SPD/kult, FDP/BfF)
  • Keine Sanktionierung des „Werfen von Flüssigkeiten“ als Ordnungswidrigkeit – damit ist z. B. ein Verschütten von Getränken in Zuschauer*innen-Bereiche gemeint (dafür: ESFA, JUPI, SPD/kult)

Die einzige Mehrheit kam bei einem Antrag zur Einbindung von Fans sowie der professionellen Fanarbeit in eine Evaluation der Polizeiverordnung zustande – der einzige Punkt, bei dem die Grünen mitgehen konnten. Denn die Stadtverwaltung sah ausschließlich eine Evaluation zwischen Polizei und Stadt vor.
Die Polizei hat angekündigt, die Polizeiverordnung mit Augenmaß umzusetzen – diese Umsetzungspraxis wird Gegenstand der Evaluation sein.

Auch der Kompromiss eines verkleinerten Geltungsbereichs wurde durch die Grüne Fraktion verhindert.

Gesprächsbereitschaft durch Stadtverwaltung instrumentalisiert

Auf Drängen der Gemeinderäte wurde die Abstimmung über die Polizeiverordnung im Frühjahr von der Tagesordnung genommen. Die Stadtverwaltung wurde aufgefordert, zunächst organisierte Fans und ihre Kritik anzuhören. Wir wurden zwar gehört, gebracht hat es aber nichts. Von Seiten des Amtes für öffentliche Ordnung und der Polizei gab es keine Bereitschaft, Kompromisse auszuhandeln. Vielmehr betonten beide Akteure, dass sie in der Polizeiverordnung und ihrer Umsetzungspraxis die Chance eines Neuanfangs sehen. Sie sind der Überzeugung, dass dies ausreicht, um Konflikte, die sich länger als ein Jahrzehnt zwischen aktiver Fanszene und Polizei verhärtet haben, einfach in Luft auflösen werden. 

Wir haben deutlich gemacht, dass es vieler anderer Maßnahmen bedarf und vor allem eine andere Polizeiverordnung vorgelegt werden muss, wenn es nur die kleinste Chance auf eine Entspannung des Verhältnisses zwischen Polizei und Fanszene geben soll. Was hat die Stadtverwaltung daraus gemacht? Sie schreibt in der Beschlussvorlage für den Gemeinderat, dass wir Fans der Überzeugung seien, dass das neue Stadion und die vorgelegte Polizeiverordnung gute Bedingungen für einen Neuanfang und die Verbesserung des Verhältnisses zwischen Fans und Polizei sind. Dies haben wir jedoch nie gesagt. 

Es ist absolut inakzeptabel, dass die Gesprächsbereitschaft von Fanvertreter*innen derart instrumentalisiert wird. Mit einem solchen Vorgehen untermauert die Stadtverwaltung die Position derjenigen, die nicht an die Potenziale von Gesprächen und diplomatischen Auseinandersetzungen glauben. Sie untergräbt und konterkariert konstruktive Bemühungen und setzt ein fatales Zeichen in Richtung Fanszene. 

Corrillo Ultras
Supporters Crew Freiburg

Keinen organisierten Support – fehlende Demut bei Vereinen und Verbänden

19/09/2020

Der SC Freiburg und die anderen Klubs der DFL werben seit dieser Woche mit dem Slogan #Passionneverstops – angesichts der anhaltenden Pandemie mehr als fragwürdig.

Statt mit Demut aufgrund eines erneuten Saisonstarts unter Teilzuschauerzulassungen seinen Anhängern gegenüber zu treten, hat der deutsche Fußball in den vergangenen Wochen den Fokus auf „weiter wie zuvor“ gesetzt. Der Fußball steht aus unserer Sicht sechs Monate nach Beginn der Krise noch schlechter da als zuvor und verliert weiter Woche für Woche an gesellschaftlichem Rückhalt.

Unter den aktuellen Rahmenbedienungen ist für uns ein Auftreten als Gruppe und organisierter Support nicht denkbar. Wir werden stattdessen unsere Energien bündeln, um eine nachhaltige Veränderung des Profifußballs voranzutreiben und erwarten von den Verantwortlichen des Sport-Club Freiburg e.V. um DFL-Präsidiumsmitglied Oliver Leki, dass auch sie sich dafür mit aller Kraft stark machen. Gleichzeitig werden wir die Entwicklung in Freiburg kritisch begleiten.

Fußball, ohne Fans bist du nichts!

Corrillo Ultras